Noch keine Entscheidung im Wisent-Prozess

Die Richter am Oberlandesgericht wollen nochmal über den Fall beraten und haben die Entscheidung deshalb auf Mitte Juli vertagt. Zwei Schmallenberger Forstwirte haben gegen den Wisent-Verein geklagt, weil die Tiere die Bäume der Forstwirte anknabbern und so beschädigen. Das Land NRW zahlt nur für Teile der Schäden Entschädigungen, was den Forstwirten nicht ausreiche, so ihr Anwalt Dieter Schulz aus Schmallenberg.

Entscheidung über Klage aus Schmallenberg im Juli

Der Senat des Oberlandesgerichts Hamm hat heute in der mündlichen Verhandlungen durchscheinen lassen, dass die beiden Forstwirte die Schäden an ihren Bäumen womöglich nicht mehr dulden müssen. Der Bundesgerichtshof hatte das schon lange laufende Verfahren zuletzt an das Oberlandesgericht zurückverwiesen. Ursprünglich hatte das OLG Hamm entschieden, dass der Wisent-Verein Maßnahmen treffen muss, um die Schäden zu verhindern. In der Begründung des Bundesgerichtshof hieß es dann aber, dass die Forstwirte in der Freisetzungsphase die Tiere möglicherweise dulden müssen, solange die Schäden nicht unzumutbar werden. Jetzt will der Senat des Oberlandesgerichts unter anderem nochmal darüber beraten, ob der Zweck dieser Freisetzungsphase bereits erreicht ist. In diesem Fall seien weitere Schäden den Forstwirten in Zukunft womöglich nicht mehr zumutbar. Das Oberlandesgericht will eine Entscheidung am 15. Juli verkünden.

Wisent-Verein erwartet Fortsetzung im Sauerland

Der Wisent-Verein bewertet die Verhandlung am Donnerstag positiv, weil das Projekt wohl weitergehen werde. So habe das Gericht etwa Überlegungen angestellt, dem Verein eine weitere Frist zur endgültigen Entscheidung über das Projekt einzuräumen. Zudem habe das Gericht unterstrichen, dass eine Entscheidung, dass der Wisent-Verein Maßnahmen treffen müsse, um die Grundstücke der Forstwirte zu schützen, nicht zugleich das Ende des Projekts bedeuten müsse.