Zukunft der Rothaarsteig-Wisente weiter ungewiss

Wisente können können in Sauerländer Wäldern keine Schäden mehr anrichten. Waldbauern im Sauerland sind erleichtert

© Wisent-Welt-Wittgenstein

Die Waldbauern im Hochsauerlandkreis sind erleichtert, dass die Tage der Wisente in Freiheit abgelaufen sind. "Ich freue mich, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein und die Wittgenstein´sche Verwaltung die Verantwortung für die Tiere übernommen haben", so der Schmallenberger Rechtsanwalt Friedrich von Weichs. Er vertritt Waldbauern aus dem HSK. und forderte in ihrem Namen Schadensersatz für die von den Wisenten beschädigten Bäume. "Seit mehr als einem Jahrzehnt haben meine Mandanten und ich zahlreiche Erfolge und Niederlagen erlebt. Das Auswilderungsprojekt hat sich erst dann erledigt, wenn die Wisente rechtssicher in ihrem Gehege bleiben können oder sich in anderen Gehegen befinden, so von Weichs. Es könne gut sein, dass Tierschützer versuchen werden, eine erneute Freilassung der Tiere zu erreichen.

Wisent-Schäden sind schwer zu beziffern

Friedrich von Weichs hat für seine Mandanten etwa 17.500,00 EUR an Schadensersatzleistungen geltend gemacht. Insgesamt sei die Schadensersatzleistung aber deutlich höher, da viele Waldbauern ihre Interessen selbst oder mit anderen Kanzleien angemeldet haben. Schäden an Bäumen mit einer „Lebenserwartung“ von mehr als 100 Jahren ließen sich schwer beziffern, so von Weichs. Zumindest habe der Verein die bezifferten Schäden schnell und unbürokratisch bezahlt, solange die Mittel hierzu verfügbar waren.

Der Wisent-Verein hat sich mittlerweile aufgelöst.

Kreis Siegen-Wittgenstein sucht Abnehmer für die Wisente

Die freilaufende 40-köpfige Wisentherde, die auch durch das Schmallenberger Sauerland gesteift ist, ist mittlerweile in einem Gatter eingeschlossen. Die Tiere wiesen alle eine sehr gute körperliche Konstitution auf, so der Kreis Siegen-Wittgenstein. Er hatte das 25 Hektar große Managementgehege bei Bad Berleburg.um ihren Winterfutterplatz herum gebaut. 

Die vom Runden Tisch geplante Abgabe von Tieren in andere Projekte sei weiterhin geplant und werde von allen Beteiligten für notwendig gehalten, so der Kreis. Sie erfordere aber eine umfängliche und zeitintensive Vorbereitung, so dass mit einer Umsetzung noch nicht begonnen werden konnte. Derzeit läuft auch noch die Abstimmung mit interessierten anderen Projekten im In- und Ausland. Bis zum Abschluss dieser Abstimmungen sei sich mit den dortigen Projektträgern darauf verständigt worden, mögliche Zielprojekte noch nicht konkret öffentlich zu benennen.

Chancen für das Wisent-Projekt stehen schlecht

Mittlerweile hat der der Grundstückseigentümer, die Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer, den öffentlich-rechtlichen Vertrag „rechtmäßig gekündigt und mitgeteilt, dass seine Eigentumsflächen unter den gegebenen Umständen für eine Fortführung des Projektes nicht mehr zur Verfügung stehen“, so der Kreis Siegen-Wittgenstein. . Dies führe nach den Regelungen des Vertrages dazu, dass das Projekt innerhalb von sechs Monaten abgewickelt werden müsse.

Für eine vom Runden Tisch angedachte Stiftung, die das Wisent-Projekt weiterführen könnte, fehlen entsprechende Partner.

Weitere Meldungen

skyline