BUND klagt auf Freilassung der Wisente

Aktuell leben die Wisente eingezäunt im benachbarten Bad Berleburg. Für den BUND ist das Gehege rechtswidrig.

© Wisent-Welt-Wittgenstein

Die Wisente im Rothaargebirge sollen frei leben: Dafür kämpft der BUND in NRW. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat deshalb eine Klage auf Freilassung beim Verwaltungsgericht Arnsberg eingereicht. Aktuell sind die Tiere in Bad Berleburg eingezäunt. Der Kreis Siegen-Wittgenstein hatte ein Gehege um den Winterfutterplatz der Wisente gebaut. Das sei rechtswidrig und der BUND sieht darin einen Rechtsverstoß, "da es sich beim Wisent um eine streng geschützte Art handelt, keine Ausnahme von den Verboten vorliegt und mangels Vorliegen der Voraussetzungen auch nicht erteilt werden darf." Das teilte der BUND NRW in einer Mitteilung mit.

Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND: „Die erfolgreiche Wiederansiedlung des Wisents ist in Zeiten der sich zuspitzenden Biodiversitätskrise ein Meilenstein für die Restauration unserer Ökosysteme. Deswegen sind die wild lebenden Tiere unverzüglich wieder freizulassen.“

Waldbauern zeigten sich erleichtert über das Gehege für die Wisente

Die Waldbauern im Hochsauerlandkreis sind erleichtert, dass die Tage der Wisente in Freiheit abgelaufen sind. Der Schmallenberger Rechtsanwalt Friedrich von Weichs sagte in der vergangenen Woche gegenüber Radio Sauerland: "Ich freue mich, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein und die Wittgenstein´sche Verwaltung die Verantwortung für die Tiere übernommen haben." Er vertritt Waldbauern aus dem HSK und forderte in ihrem Namen Schadensersatz für die von den Wisenten beschädigten Bäume. Friedrich von Weichs hat für seine Mandanten etwa 17.500,00 EUR an Schadensersatzleistungen geltend gemacht. Insgesamt sei die Schadensersatzleistung aber deutlich höher, da viele Waldbauern ihre Interessen selbst oder mit anderen Kanzleien angemeldet haben. Schäden an Bäumen mit einer „Lebenserwartung“ von mehr als 100 Jahren ließen sich schwer beziffern, so von Weichs.

Grundstückseigentümer kündigt Vertrag

Mittlerweile hat der Grundstückseigentümer, die Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer, den öffentlich-rechtlichen Vertrag gekündigt. Damit würden die Flächen für das Projekt nicht mehr zur Verfügung stehen, hieß es vom Kreis Siegen-Wittgenstein. Dies führe nach den Regelungen des Vertrages dazu, dass das Projekt innerhalb von sechs Monaten abgewickelt werden müsse.

Für eine vom Runden Tisch angedachte Stiftung, die das Wisent-Projekt weiterführen könnte, fehlen entsprechende Partner.

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