Wärmeplanung im Sauerland

Klimafreundlich und bezahlbar Heizen für alle. Das ist das Ziel einer Wärmeplanung der Städte und Gemeinden. Als eine der ersten bei uns im Sauerland will Hallenberg jetzt eine kommunale Wärmeplanung auf den Weg bringen. Der Stadtrat beschäftigt sich heute Abend mit dem Thema. Dabei geht es konkret darum, Fördergeld für die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung zu beantragen.

Hallenberg will gemeinsam mit Medebach ein Projekt zur kommunalen Wärmeplanung entwickeln und sich dafür professionelle Begleitung holen. Im Konzept soll u.a. analysiert werden, wie hoch der Wärmebedarf ist, wo Wärmenetze sinnvoll sind, wo saniert werden muss und wie hoch die Wärmekosten sind. Wesentlich ist die Frage, aus welchen Quellen Wärme gewonnen werden kann. Dafür kommen natürlich erneuerbare Energien (Windkraftanlagen und Photovoltaik) in Frage, aber auch Biomasse, Geo- oder Solarthermie, Wasserstoff oder beispielsweise auch Abwärme von Industriebetrieben.

Die kommunale Wärmeplanung soll für alle Kommunen ab 10.000 Einwohner verpflichtend werden. Der Bund will Einzelheiten dazu im neuen Wärmeplanungsgesetz, das bis zum Jahresende beschlossen werden soll, festschreiben. Die Wärmeplanung der Kommunen soll der Startpunkt für die schrittweise Umstellung auf klimafreundliche Heizungen für alle sein. Erst wenn diese Klimaplanung vorliegt, ist auch in Bestandshäusern und -wohnungen das Heizen zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien verpflichtend vorgesehen.

Bis eine Stadt ihren Wärmeplan vorlegt, soll nach dem Entwurf für das umstrittene Heizungsgesetz weiterhin der Einbau neuer Gasheizungen möglich sein. Voraussetzung ist allerdings, dass sie später auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden können. Die kommunale Wärmeplanung ist also mit dem Heizungsgesetz verknüpft. Das verschafft Hausbesitzern ein paar Jahre Luft. Das ursprünglich geplante Verbot neuer Öl- und Gasheizungen ab dem 1. Januar 2024 ist damit - Stand heute - vom Tisch.