Sundern: Notfallambulanz vor dem Aus

In Sundern beschäftigt sich heute der Stadtrat mit der geplanten Schließung der Notfallambulanz im Ort.

Im Sunderner Rat geht es heute auch um die geplante Schließung der Notfallambulanz im Ort. Laut Dr. Hans-Heiner Decker von der Kassenärztlichen Vereinigung ist die Schließung alternativlos. Er ist Vertreter der Bezirksstelle Arnsberg der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und geht davon aus, dass die Notfallambulanz in Sundern zum 1. Februar 2024 geschlossen wird.

Patienten aus Sundern sollen dann am Klinikum Hochsauerland in Hüsten Hilfe finden. Die Ärzte aus Sundern sollen ab Februar in Hüsten tätig werden. Dadurch müssten Patienten aus Sundern in Zukunft vereinzelt weitere Wege in Kauf nehmen, allerdings sei das nur bei leicht Erkrankten der Fall.

Schwere Notfälle konnten auch bislang nicht in Sundern versorgt werden. Die Entscheidung, den Standort in Sundern zu schließen, hat die KVWL laut Decker alleine getroffen, ohne dabei von der Politik beeinflusst worden zu sein. Die Vereinigung finanziere die Organisation und Struktur des Notfalldienstes aus ihren eigenen Honoraren.

Die Notfallambulanz ist aktuell so organisiert, dass der diensthabende Arzt zu folgenden Zeiten vor Ort ist: Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 9:00 bis 12:00 Uhr und 16.00 bis 19.00 Uhr; außerhalb dieser Zeiten besteht Rufbereitschaft.

Widerstand

In Sundern wollen die Parteien im Stadtrat und Bürgermeister Willeke die Schließung nicht so einfach hinnehmen. Der Kommunalpolitiker Serhat Sarikaya hat vor kurzem ein Bürgerbegehren für den Erhalt der Einrichtung gestartet. Die Unterschriftaktion läuft derzeit online sowie in mehreren Arztpraxen in der Region.

Auch Sunderns Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke hat gegen das Ende der Notfallambulanz in der Stadt ausgesprochen. „Die örtliche Gesundheits- und Notfallversorgung ist sicherzustellen, daran hängen Lebensqualität und Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich darauf verlassen können, in Notfällen und auch am Wochenende eine entsprechende Praxis in einer angemessenen Zeit erreichen zu können. Eine Reduzierung der Notfallambulanzen vermittelt an dieser Stelle ein falsches Signal. Es muss eine konkrete und verträgliche Lösung gefunden werden“, so Willeke.

Infoveranstaltung Anfang Oktober

Auch die Sunderner CDU sieht in der Schließung der Notfallambulanz einen Rückschritt für die medizinische Versorgung vor Ort. Sie löse Verunsicherung und Sorgen in der Öffentlichkeit aus. Die CDU veranstaltet am 5.10. eine Infoveranstaltung in der Fabrik in Sundern. Dort soll über die geplanten Veränderungen informiert werden. Die Veranstaltung beginnt um 18:30 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten.

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