Sauerland: Medizin-Stipendium lockt junge Ärzte
Veröffentlicht: Mittwoch, 23.10.2024 00:21
Seit 12 Jahren vergibt der Hochsauerlandkreis Medizin-Stipendien. 64 angehende Ärztinnen und Ärzte haben die Unterstützung bisher in Anspruch genommen.

Das Medizin-Stipendium des Hochsauerlandkreises holt junge Ärztinnen und Ärzte ins Sauerland. Seit dem Start des Projekts 20212 sind 64 Stipendien vergeben worden. Aktuell arbeiten von diesen Stipendiaten nach ihrer Approbation 28 Ärztinnen und Ärzte bei uns, 5 in einer Praxis, die anderen in einem Krankenhaus, so ein Kreissprecher.
Wer das Medizin-Stipendium in Anspruch nimmt, bekommt während des Studiums finanzielle Unterstützung(500€ monatlich) und muss danach eine gewisse Zeit im HSK arbeiten. 18 Ärztinnen und Ärzte sind über diese Zeit hinaus im Sauerland geblieben. 15 von ihnen arbeiten in einem Krankenhaus. Der Hochsauerlandkreis geht davon aus, dass in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 8 Stipendiaten ihre Ausbildung mit der Approbation abschließen und dann im Kreisgebiet tätig werden.
18 Medizin-Studierende werden zur Zeit vom Hochsauerlandkreis gefördert.
Seit der Einführung des Stipendiums mussten 13 Studierende die Förderung zurückzahlen, weil sie entweder ihr Studium nicht beendet haben oder nicht im Hochsauerlandkreis arbeiten wollten.
Medizin-Stipendium des Hochsauerlandkreises
Studentinnen und Studenten im fortgeschrittenen Medizinstudium (nach bestandenem Physikum) erhalten für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren ein monatliches Stipendium in Höhe von 400 bis 500 Euro je nach persönlichen Voraussetzungen. Als Gegenleistung absolvieren sie nach erfolgreicher Ablegung der dritten Ärztlichen Prüfung entweder ihre Weiterbildung zum Facharzt im Hochsauerlandkreis oder sie werden für die Dauer, über die sie vom Hochsauerlandkreis gefördert wurden, im Kreisgebiet ärztlich tätig, z.B. in einem Krankenhaus, in einer eigenen Niederlassung, in einer Vertragspraxis, in einem MVZ oder beim HSK-Gesundheitsamt. Die Koordination der Weiterbildung übernimmt auf Wunsch der Verein DoktorJob. Die Stipendiaten können während dieser Zeit Unterstützung und persönliche Betreuung von einem erfahrenen Mentor erhalten.
Städte und Gemeinden im HSK setzen Anreize für Medizinernachwuchs
Die Stadt Schmallenberg möchte Landärzte, die ins Sauerland kommen, finanziell unterstützen, z.B. über günstige Kredite für den Kauf einer Praxis. Das ist Teil eines Konzepts, mit dem die Stadt die hausärztliche Versorgung verbessern will. Auch die Gemeinde Eslohe will jungen Medizinern beim Einrichten einer Praxis finanziell unter die Arme greifen. Brilon und Olsberg wollen über das Projekt "LocalHero" mit der Uni Witten/Herdecke junge Mediziner für das Landleben gewinnen.