Schuldnerberatung im Sauerland: Viele Anfragen
Veröffentlicht: Montag, 15.08.2022 05:29
Die Schuldnerberatungsstellen der Diakoni Ruhr-Hellweg in Arnsberg, Meschede und Warstein rechnen nach dem Winter mit noch höherem Beratungsbedarf
Viele Menschen im Sauerland sorgen sich, dass sie ihre Energie bald nicht mehr bezahlen können. Bei den Schuldnerberatungsstellen der Diakonie Ruhr Hellweg ist die Zahl der Anfragen gestiegen. Sie drehen sich um Einsparmöglichkeiten, Haushaltsplanung und das Beantragen von zusätzlichen Sozialleistungen. Die Gefahr steigt, dass Rechungen nicht mehr bezahlt werden können und damit Verschuldung entsteht, so die Diakonie. Nach den Wintermonaten oder mit den Jahresabrechnungen der Energieversorger erwarten die Schuldnerberatungsstellen in Arnsberg, Meschede und Warstein einen enormen Anstieg an Beratungsbedarf. "Wir befürchten einen Nachfrageanstieg von Menschen in finanzieller und somit existenzieller Not, die zuvor immer einigermaßen zurechtgekommen sind".
Genaue belegbare Zahlen zu der Entwicklung der Beratungsanfragen wird es erst im Frühjahr 2023 mit der Abgabe der Statistik geben. “Gefühlt“ gibt es mehr Anfragen als in den Vorjahren. Bis zum heutigen Tag haben wir in unseren drei Beratungsstellen in Meschede, Arnsberg und Warstein rund 900 Ratsuchende beraten und unterstützt.
"Nicht warten bis fünf vor 12"
Der Sozialdienst Katholischer Frauen(SKF) in Brilon ist für die Schuldnerberatung in Marsberg, Brilon, Olsberg, Winterberg, Medebach, Hallenberg) zuständig. In Marsberg, Medebach und Winterberg wird einmal monatlich eine Außensprechstunde angeboten. "Aktuell können wir jeder ratsuchenden Person zeitnah einen Termin anbieten. Jede Beratung ist individuell. Wir schauen gemeinsam mit dem Klienten nach einer Möglichkeit zur Verbesserung seiner finanziellen Situation", so der SKF.
Manchmal gebe es allerdings auch Situationen, in denen eine Schuldnerberatung nicht mehr helfen kann. Dies sei meist dann der Fall, wenn die Ratsuchenden zu spät Kontakt zur Beratungsstelle aufnehmen und Verhandlungen mit Gläubigern nicht mehr möglich sind (Beispiel: Liefereinstellung Strom). Daher empfiehlt der SKF, sich zeitnah an eine Schuldnerberatungsstelle zu wenden und nicht bis fünf vor 12 zu warten.
Die Schuldnerberatungsstellen des Sozialdienstes Katholischer Frauen haben im letzten Jahr über 300 Beratungsfälle bearbeitet.
