Sauerland: Umfrage zum Frauenanteil in der Politik

Kommunalpolitik ist im Hochsauerlandkreis meist Männersache. Der Anteil an Frauen in den Stadträten bei uns liegt auch 100 Jahre nach Einführung des Wahlrechts für Frauen deutlich unter 50 %. Das stellen die ZONTA-Clubs jedes Jahr bei der Auswertung ihrer Anfragen bei den Parteien fest. Im Hinblick auf die im September anstehenden Kommunalwahlen bei uns beschäftigt sich der ZONTA-Club Arnsberg erneut mit der Frage ob und wie sich die Parteien vor Ort mit der politischen Teilhabe von Frauen befassen. Im dritten Jahr bittet der Club die jeweiligen Vorsitzenden der im örtlichen Stadtrat vertretenen Parteien um eine Stellungnahme zur Geschlechterverteilung.

Die letzte Umfrage hatte gezeigt, dass im HSK der Anteil von Frauen in der Politik weiter gering ist. Die Beteiligung der Parteien an der Umfrage war im Vergleich zum letzten Paritäts-Barometer um die Hälfte eingebrochen.

Parteien im HSK werden jetzt erneut zu ihrem Frauenanteil befragt

Die Erhöhung des Frauenanteils ist häufig erklärtes Ziel der Parteien. Zielführende Maßnahmen zur Steigerung des Frauenanteiles werden jedoch nur selten und vage kommuniziert. Bekannt ist, dass Frauen in Deutschland sich sozial engagieren. Ihre Bereitschaft, sich im politischen Ehrenamt oder durch Übernahme eines Mandates zu engagieren, ist geringer. Dieses Phänomen gilt jedoch nicht für jede Partei gleichermaßen. So liegt die Vermutung nahe, dass die Akteure in den Parteien über geeignete Maßnahmen mehr Beteiligung für Frauen fördern können. Die jeweiligen ZONTA Clubs möchten daher in den kommenden Tagen von den örtlich aktiven Parteien erfahren, ob sie sich konkrete Ziele für die Anteile von Frauen in kommunalpolitischen Ämtern und Mandaten vorgenommen haben und welche Maßnahmen sie dafür ergreifen oder ergreifen werden, um diese Ziele zu erreichen. Gefragt wird aber auch, welche Erfahrungen im Thema Parität gemacht wurden. Ergebnisse der Befragungen der örtlich aktiven Parteien werden von den teilnehmenden ZONTA Clubs im kommunalen Vergleich veröffentlicht. So können Beispiele gelingender Paritätsziele sichtbar gemacht, aber auch strukturelle Defizite identifiziert und benannt werden.