Sauerland: Starttermin für Bau der B7n nicht vorhersagbar

Planungsbehörde will mit den Besitzern der betroffenen Grundstücke ins Gespräch gehen

© Landesbetrieb Straßen.NRW

Die B7n von Bestwig-Nuttlar nach Brilon soll auf jeden Fall gebaut werden. Wann mit dem Bau begonnen werden kann, bleibt offen. " Es ist jetzt noch nicht seriös abschätzbar, wann wir mit der Durchführung beginnen können. Die Planung zur B7n ist in den vergangenen fünf Jahren durch die Berücksichtigung sehr vieler Interessen von Betroffenen und durch Corona vielleicht langsam, aber doch stetig vorangegangen. Wir wollen diese B7n realisieren, dieses Fazit hat jetzt Lars Voigtländer, Abteilungsleiter Planung bei Straßen.NRW jetzt bei einer digitalen Informationsveranstaltung gezogen. Die B7n gehöre zu einer übergreifenden Straßennetzkonstruktion für das untere Sauerland. Sie stehe im Bundesverkehrswegeplan, d.h. Planung und Bau sind vom Bundestag beschlossen.

Die Anwohner an der B7 in Olsberg-Antfeld und Brilon-Altenbüren hoffen schon seit Jahren auf die Umgehungsstraße, damit ihre Dörfer vom starken Durchgangsverkehr entlastet werden.

Linienbestimmungsverfahren

Das Fernstraßen-Bundesamt schließt den Prozess mit der Bestimmung der endgültigen Linie ab. Zuvor müssen die Einwendungen nach dem 27. Juni ausgewertet werden, weitere Stellungnahmen von Behörden sind einzuholen. Den Einwendungen von der gesamten Öffentlichkeit, von Trägern öffentlicher Belange und anerkannten Naturschutzverbänden misst Lars Voigtländer einen großen Stellenwert bei. „Geben Sie auch gerne positive Statements zur B7n und ihrem Nutzen ab, das gibt Rückenwind im weiteren Planungsverlauf!“, wirbt er.

Hat das Fernstraßenbundesamt die Linienbestimmung abgeschlossen, geht es im nächsten Schritt an die Feinplanung der Trasse, bevor später das Planfeststellungsverfahren beginnen kann, das im Planfeststellungsbeschluss gipfelt.Damit die meisten Hindernisse und Eventualitäten bereits berücksichtigt sind und so die Variante schon im Vorfeld rechtssicher ist, sind erhebliche Planungen und Untersuchungen nötig“, erklärte Voigtländer die zähe Dauer des Verfahrens: „Wir tun alles dafür, Probleme vorab so zu lösen, dass man keinen Grund mehr hat zu klagen, aber wie Menschen sich dann verhalten, lässt sich nicht hundertprozentig vorhersagen.“


Antworten auf die Fragen der betroffenen Anlieger bei der Info-Veranstaltung

Die Fragen der digital Teilnehmenden bezogen sich auf die Kosten, die betroffenen Flächen und die Landwirtschaft, die Verkehrsbelastung auf anderen Strecken, geplante und bereits gebaute Windkraftanlagen und den Zeitplan. Die Kosten nach derzeitigem Stand benannte Lars Voigtländer weiterhin mit 85 Millionen Euro plus geschätzt zehn Prozent Planungskosten. Sicher werde es bis zum Bau auch noch Preissteigerungen geben, aber diese würde es für alle Varianten geben. Eine Verschiebung des Abwägungsergebnisses durch Preissteigerungen könne nicht entstehen.

Sorge vor mehr Lärm in Thülen und Nehden

„Nein, bisherige Verkehrsuntersuchungen ergeben, dass der Lärm in Thülen und Nehden nicht maßgeblich zunehmen wird, wenn die B7n bis zur Möhnestraße weitergebaut ist. Aber insgesamt gilt: Wenn die Lärmschutzwerte überschritten werden, müssen wir etwas tun!“, so Projektleiter Rainer Müller auf die Frage nach Beeinflussungen anderer Orte. Eine gute Nachricht hatten die Planer mit Blick auf das inzwischen rechtlich festgelegte Vogelschutzgebiet zwischen Altenbüren und Brilon im Gepäck: „Es wird keine erheblichen Beeinträchtigungen durch den Bau der Straße geben!“ Die bereits gebauten oder aktuell genehmigten Windkraftanlagen und vor allem auch benötigte Umspannwerke entlang der Trasse werden eine große Rolle im Zuge der sich anschließenden Entwurfsplanung spielen. „Maßgeblich ist die Straße mit Blick auf den Bauvorrang erst mit der Offenlage im Zuge des Planfeststellungsverfahrens. Wir sind in ständigen Gesprächen dazu mit den Kommunen, dem HSK, Land und Bund“, betonte Lars Voigtländer.

Im Austausch wird sich die Planungsbehörde auch mit den Eigentümern der betroffenen Flächen befinden. Projektleiter Rainer Müller betonte: „Jeder Feldweg wird betrachtet, es wird definitiv weiterhin eine Verbindung auch für den landwirtschaftlichen Verkehr geben.“ Und – als Steigerung – betonte er: „Kein Landwirt darf durch die Straße seine Existenz verlieren, in diesem Fall wird die B 7n kein Baurecht erhalten.“

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