Sauerland: Rettungsdienst neu organisiert

Rettungswache Neheim soll wegfallen. Zentrale Rettungswache für ganz Arnsberg in Hüsten geplant.


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Fahren die Rettungswagen und Notarztwagen bei Notfällen in Neheim oder Arnsberg künftig von Hüsten aus los? Der Gesundheits-und Sozialausschuss des Kreises diskutiert darüber heute, eine Entscheidung wird aber erst im Sommer fallen.

Ein Gutachter schlägt vor, die Rettungswache in Neheim und die Notarztstandorte in Neheim und Alt-Arnsberg zusammenzulegen und dann gebündelt in Hüsten zu stationieren. Dort entsteht zur Zeit eine neue Rettungswache in direkter Nähe zur Autobahn und zur Polizei.

Arnsberger und Neheimer Politiker warnen

Zahlreiche Politiker in Arnsberg und Neheim wie der amtierende Vorsitzende des Bezirksausschusses Neheim, Klaus Humpe, protestieren dagegen. Bei Notfällen in Neheim oder Arnsberg sei der Rettungswagen natürlich viel schneller vor Ort als von Hüsten aus. Der Gutachter hält die Vorgabe, dass 90 Prozent der Notfälle vom Rettungsdienst in zwölf Minuten und vom Notarztwagen in 15 Minuten zu erreichen sind, für gegeben.

 

Drei neue Rettungswachen im HSK geplant

Nicht nur in Hüsten wird eine neue Rettungswache entstehen sondern auch in Bad Fredeburg, Meschede und Winterberg. Die bestehenden Rettungswachen in Sundern, Eslohe, Olsberg, Brilon und Marsberg bleiben erhalten.

 

Hochsauerlandkreis weist Kritik zurück

Im Januar diesen Jahres hatte ein fünfseitiger anonymer Brief über den Rettungsdienst im HSK für Wirbel gesorgt. Das Schreiben war an die Fraktionen im Kreistag, an Landrat Schneider und an die Presse gegangen und war unterzeichnet mit " Ihre Mitarbeiter". Die Verfasser warnten vor einem „Kollaps des Rettungsdienstes“.

In einem neunseitigen Bericht für den Gesundheits-und Sozialausschuss hat die Verwaltung die Vorwürfe zurückgewiesen. So seien die Rettungswagen auf dem vorgeschriebenen Stand der Technik und würden laufend erneuert. Die härtere Federung der Rettungswagen sei der Umstellung von Luftfederung auf Blattfederung geschuldet. Die Luftfederung habe sich in der Vergangenheit als störanfällig erwiesen und öfters zu Ausfallzeiten der Rettungswagen geführt.

Auch eine durchgängige Ausstattung der Rettungswagen mit Allradantrieb sei gerechtfertigt. Eine Beschränkung auf Winterberg sei unzutreffend. Auch für Einsätze im gesamten HSK sei Allrad sinnvoll, zum Beispiel zum Befahren von Wiesen, Steinbrüchen, Wanderwegen oder Bikertrails.

Die personelle Ausstattung mit Rettungssanitätern, Notfallsanitätern und Rettungsassistenten sei ausreichend. Zur Zeit seien sechs Stellen unbesetzt. Allerdings laufe zur Zeit ein Auswahlverfahren, so dass die Stellen voraussichtlich kurzfristig besetzt werden könnten, so der Bericht.

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