Sauerland: Juristische Laien gesucht

Juristische Laien, sogenannte Schöffen, unterstützen die Sauerländer Gerichte. Sauerländer Städte suchen aktuell neue Schöffen, darunter beispielsweise Arnsberg, Olsberg und Winterberg.

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Prozesse begleiten, Entscheidungen treffen und die Richter in den Sauerländer Gerichten unterstützen: Das machen sogenannte Schöffen. Das sind Menschen, die keine juristische Ausbildung haben, aber ehrenamtlich am Gericht mithelfen.


„Schöffen nehmen aktiv an der Rechtsprechung teil und leisten so einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. (...) Im Erwachsenenstrafrecht urteilen sie im Rahmen des anwendbaren Straf- und Strafprozessrechts. Die Aufgabe einer Jugendschöffin bzw. eines Jugendschöffen besteht darin, im Strafverfahren gegen erziehungs- und sozialisationsbedürftige Jugendliche und junge Heranwachsende Jugendrichterinnen und Jugendrichter bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Schöffen sind zwar an die Gesetze gebunden, benötigen jedoch keine juristischen Kenntnisse", so Pauline Schmitt, bei der Stadt Winterberg zuständig für die Wahlen und die Aufgaben der Schöffen.

Städte suchen neue Schöffen

Beispielsweise in Arnsberg, Olsberg und Winterberg werden aktuell neue Schöffen für die Zeit ab 2024 gesucht. Bewerben können sich deutsche Staatsbürger, die zwischen 25 und 69 Jahren alt sind. Die Schöffen werden dann ab 2024 am Landgericht in Arnsberg und am Amtsgericht eingesetzt.

Die Kommunen erstellen eine Vorschlagliste, über die dann der Stadt- bzw. Gemeinderat entscheidet. Die Vorschlagsliste soll alle Gruppen der Bevölkerung nach Geschlecht, Alter, Beruf und sozialer Stellung angemessen berücksichtigen, so das Amtsgericht Meschede.

Bewerbungen möglich

Winterberg. Ab sofort können sich Interessierte für das Schöffenamt bewerben. Die Bewerbungen laufen noch bis zum 31.03.23 bei der Stadt Winterberg. Jugendschöffen können sich bis zum 03.03.23 bewerben. Für die Bewerbung muss ein Formular ausgefüllt werden. Das gibt es auf der Internetseite des Rathaus in Winterberg.

Bis zum Jahresende wird dann entschieden, wer das Amt bekommt.


Olsberg: Auch in Olsberg werden aktuell Schöffen gesucht. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 12. April. Für alle Interessierten findet am Donnerstag, 23. März, um 17 Uhr, eine Informationsveranstaltung im Rathaus in Olsberg statt. Dabei gibt es Informationen zum Schöffenamt – zum Beispiel zum Umfang des Ehrenamtes, zu Aufgaben und Voraussetzungen. Ein aktiver Schöffe des Landgerichts in Arnsberg wird Fragen aus erster Hand beantworten.

Bewerbungen nimmt Rebecca Arens (Tel. 02962/982-204, E-Mail: rebecca.arens@olsberg.de) entgegen. Das entsprechende Formular ist auf der Homepage der Stadt Olsberg zu finden. Am 4. Mai, wird der Rat der Stadt Olsberg dann über die Bewerberliste entscheiden.


Arnsberg: Auch in Arnsberg läuft die Bewerbungsfrist für das Schöffenamt. Infos dazu gibt es hier.


Auch andere Sauerländer Städte und Gemeinden suchen Schöffen. Infos dazu gibt es auf der Internetseite der Kommunen.

Ehrenamt mit gesundem Menschenverstand

Der Ursprungsgedanke beim Schöffenamt ist, die Bürgerinnen und Bürger an der Rechtsprechung zu beteiligen. Schöffen bewerten eine Straftat vor Gericht nach dem gesunden Menschenverstand von Nichtjuristen. Sie werden als ehrenamtliche Richter bezeichnet, haben im Prozess nahezu die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Berufsrichter. Zwei Schöffen stehen einem Berufsrichter zur Seite und sind an der Urteilsfindung maßgeblich beteiligt – es bedarf einer Zweidrittelmehrheit. Dabei sind die Schöffen nur ihrem eigenen Gewissen verpflichtet.

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