Sauerland: Handwerksbetriebe im Abwärtstrend

Handwerkskammer Südwestfalen legt Herbst-Umfrage vor

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Die Energiekrise und der Materialmangel treffen Handwerks-Unternehmen in ganz Südwestfalen. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage im Südwestfälischen Handwerk. Das Handwerk stehe einem Szenarium gegenüber, das bislang als völlig ausgeschlossen galt und für das es keine Vorkehrungen gebe, so die Handwerkskammer in Arnsberg.

Die starken Preissteigerungen bei allen Formen der Energie – vom Kraftstoff über Strom bis hin zu Gas und Öl – führten zu einem immensen Preisdruck. Hinzu komme die Unsicherheit bei der Versorgungssicherheit.

Viele Betriebe seien in einem Abwärtsstrudel. Es gebe wenig Hoffnung auf eine Besserung der Situation. Nach einer kurzen Erholung im vergangenen Herbst war nach dem russischen Einmarsch der Konjunkturklimaindex (GKI) deutlich abgesackt. Über den Sommer hinweg habe sich der Trend fortgesetzt. Negative Erwartungen seien in den Betrieben vorherrschend.

Bausektor

Im Bausektor machten sich die drastisch gestiegenen Materialpreise bemerkbar. Im Kammerbezirk stünden die Gruppen Bau und Ausbau zwar weiter an der Spitze. Es gab aber deutliche Einbußen. Die Ausbauhandwerke profitierten von Sanierungen. Probleme bei der Materialbeschaffung sorgten aber für Engpässe. Materialmangel und Preissteigerungen sowie das Abflauen im Bereich Neubau werden die Abwärtstendenz im gesamten Baubereich verfestigen, so die Erwartungen.

KFZ-Betriebe

Die Lage in den Kfz-Handwerken ist ebenfalls schwierig. Aktuell würden Kunden nur noch die Werkstattleistungen in Anspruch nehmen, die absolut notwendig seien.

Nahrungsmittelbranche

In den Nahrungsmittelhandwerken brachten erste Preisanpassungen keine Erleichterung, heißt es. Der Trend zu Brot und Fleisch vom Discounter gilt bei vielen in der Branche als ausgemacht. Trotz der Themen Bio und Tierwohl schaue der Kunde zuerst ins Portemonnaie, dann auf das Etikett und erst zum Schluss auf Qualität und ethische Werte, so die HWK. Konditoren erwarten eine weitere Verschlechterung ihrer Lage. Bei den Fleischereien sind es 74 % und bei den Bäckereien 68 Prozent.

Gesundheitsbereich und Friseure

Deutlich besser geht es den Gesundheitshandwerken. Augenoptiker, Hörakustiker und Zahntechniker bemerkten aber auch die Preissteigerungen im Bereich Energie und die gestiegenen Materialkosten, heißt es.

Friseurleistungen gehören zum Grundbedarf. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sind von Skepsis geprägt.

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