Handwerksbetriebe im HSK erwarten schlechtere Geschäftslage

Die wirtschaftliche Lage der Sauerländer Handwerksbetriebe hat sich im Herbst weiter verschlechtert. Das geht aus der eben veröffentlichten Herbst-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Südwestfalen hervor. Mehr als jeder dritte Handwerksbetrieb (34,2 %) im HSK rechnet mit einer Verschlechterung der Geschäftslage.

Hausbau
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Fachkräftemangel, hohe Energiekosten und eine schwächelnde Konjunktur setzen auch den Sauerländer Betrieben zu. Aktuell bewertet nur noch knapp jeder zweite Sauerländer Handwerksbetrieb (45,9%) seine Geschäftslage als gut. „Südwestfalen rutscht in die Rezession“, fasst Hendrik Schmitt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, die Ergebnisse des Konjunkturberichts zusammen. Der Geschäftsklimaindex, der die aktuelle Lage und die Erwartungen der Unternehmen misst, signalisiert eine Rezession. „Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Leistungsfähigkeit des südwestfälischen Handwerks, ähnlich wie die der gesamten deutschen Wirtschaft, abnimmt, so Schmitt.

Bau- und Ausbaugewerbe besonders betroffen

Während einige Handwerksbereiche stabil bleiben, überwiegen die negativen Erwartungen. Besonders das Bau- und Ausbaugewerbe in Südwestfalen leide unter hohen Baukosten und Finanzierungsschwierigkeiten, heißt es. Viele Betriebe in diesen Bereichen erwarten in den nächsten sechs Monaten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage: 43 Prozent im Bauhauptgewerbe und 32 Prozent im Ausbaugewerbe. Nur zehn Prozent rechnen mit einer Verbesserung. „Die hohen Bauzinsen führen zu einer deutlichen Zurückhaltung bei Neubau- und Sanierungsprojekten“, erklärt Schmitt.

Viele Probleme

„Für viele Betriebe in Südwestfalen sind die hohen Energiekosten kaum noch tragbar“, so Schmitt weiter. Trotz des Fachkräftemangels würden die Handwerksbetriebe in Südwestfalen erstmals weniger Neueinstellungen als Abgänge planen. „Personalabbau in einer Situation, in der es ohnehin an Arbeitskräften mangelt, ist eine Katastrophe“, so Schmitt. Die Investitionsbereitschaft der Betriebe habe ein neues Tief erreicht: Der Investitionsklimaindex liegt bei 82,6 Prozent, dem niedrigsten Wert seit 14 Jahren. Hohe Abgaben, steigende Energiepreise und zunehmende Bürokratie würden die Investitionsfreude erheblich bremsen, so die Handwerkskammer. „Deutschland verliert an Attraktivität als Investitionsstandort“, warnt Schmitt. „Das zeigt sich auch in den Zahlen der Betriebe in Südwestfalen.“ Besonders das Handwerk für den gewerblichen Bedarf, das als Zulieferer für die Industrie tätig ist, spüre die angespannte wirtschaftliche Lage und verzeichne die schlechteste Geschäftslagebewertung aller Handwerksgruppen, so die Handwerkskammer.

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