Sauerland: Handwerk wieder optimistischer

Handwerksbetriebe in der Region blicken etwas optimistischer als noch vor sechs Monaten nach vorn, so das Ergebnis der Frühjahrskonjunkturumfrage der Handwerkskammer Südwestfalen.

© Boris Golz

Das Handwerk in Südwestfalen blickt etwas optimistischer als noch vor sechs Monaten nach vorn, das ist das Ergebnis der Frühjahrskonjunkturumfrage der Handwerkskammer (HwK) Südwestfalen. Die Studie zeige Licht und Schatten gleichermaßen, heißt es.

„Die gestiegenen Energiekosten, die Kaufkraftverluste aufgrund der hohen Inflation und die erheblich höheren Finanzierungskosten belasten die südwestfälischen Handwerksbetriebe zunehmend“, so der Hauptgeschäftsführer der HwK, Hendrik Schmitt. Diese Faktoren erschwerten die Geschäftstätigkeit und dämpften die Konsumbereitschaft der Kunden. Daher fordert Schmitt von der Politik spürbare bürokratische Entlastungen, schnellere Genehmigungsverfahren und eine Förderpolitik, die beim Kunden ankommt. „Wir brauchen ein sichtbares Zeichen für mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit“, so der Kammerchef.

Geschäftslage mit der Note gut und befriedigend

Es gibt immer noch viele Betriebe, die von einer positiven Geschäftslage sprechen, so die Umfrageergebnisse. Von den mehr als 800 Betrieben, die an der Konjunkturumfrage teilgenommen haben, bewerten 47,3 Prozent ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 40 Prozent als befriedigend und nur rund 13 Prozent melden eine schlechte Geschäftslage.


Insgesamt aber blickten sämtliche Gewerbegruppen trotz stabil bewerteter Geschäftslagen eher besorgt auf das kommende Halbjahr. Insbesondere das Bau- und Ausbaugewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf sehen sich aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten von Bauprojekten in einer bedrohlichen Situation, heißt es. Aktuell gehen etwa 30 Prozent dieser Betriebe von einer Verschlechterung ihrer Lage aus, etwa zehn Prozent erwarteten eine Besserung.

Erwartungen steigen

Im Vergleich zum Herbst 2023 steigen die Erwartungen im Handwerk. Die Anzahl der Betriebe, die eine bessere Geschäftslage erwarten, steigt von neun auf 14 Prozent. Statt der damaligen 54,5 Prozent gingen aktuell 60 Prozent von einer stabilen Geschäftslage aus. Die Zahl der Pessimisten hat sich von 36 Prozent auf aktuell 26 Prozent deutlich reduziert. Der Geschäftsklimaindex des Handwerks, der als konjunktureller Leitindikator die aktuelle Lagebewertung der Unternehmen und deren Erwartungen bis zum Frühjahr 2024 bündelt, steigt im Verglich zum Herbst 2023 um acht Zähler auf 109 Punkte.

Besorgnis im Baugewerbe

Besonders im Baugewerbe herrsche aufgrund der sinkenden Auftragslage für das nächste Halbjahr große Besorgnis. Bisher haben die seit dem 27. Februar eröffneten Fördermöglichkeiten für energetische Maßnahmen bei den meisten betroffenen Betrieben nicht zu einer Belebung der Auftragslage geführt, heißt es.


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