Sauerland: Elf Verkehrstote im Jahr 2023

Im Sauerland gab es 2023 mehr Verkehrsunfälle. Die Kreispolizeibehörde Hochsauerland hat heute ihre Verkehrsunfallstatistik vorgestellt. Auf unseren Straßen kamen im letzten Jahr 11 Menschen ums Leben.

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Im vergangenen Jahr gab es kreisweit rund 8.957 Unfälle. Da sind 317 Unfälle mehr als im Vorjahr. Bei mehr als der Hälfte blieb es aber bei Blechschäden. 2023 sind mit elf Verkehrstoten mehr Menschen auf unseren Straßen ums Leben gekommen. Besonders die Zahl der verunglückten Senioren hat deutlich zugenommen. Sechs der elf Verkehrstoten waren 65 Jahre oder älter. Die meisten Unfälle ereigneten sich im letzten Jahr im Arnsberger Raum. Mit 279 Unfällen hat es in Arnsberg fast genauso viele Unfälle gegeben wie in Sundern, Meschede und Hallenberg zusammen (280).

Die Zahl der verunglückten Kinder geht zurück

In letzten Jahr ist kein Kind im Sauerland bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Unsere Straßen sind im Vergleich zum NRW-weiten Durchschnitt deutlich sicherer, so die Polizei im Hochsauerlandkreis. Die Zahl der verletzten Kinder durch Unfälle sank im Vergleich zu 2022 um mehr als ein Viertel. Die Zahl der schwer verletzten Kinder hat sich mit zwölf Kindern fast halbiert.

Junge Erwachsene im Fokus

Die Zahl der schweren Verkehrsunfälle, in denen junge Erwachsene (18-24 Jahre ) involviert waren, hat 2023 weiter zugenommen. 218 junge Erwachsene wurden bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet, das entspricht einer Zunahme von 7,4 Prozent im Vergleich zu 2022. Die meisten Verkehrsunfälle mit Beteiligung von jungen Erwachsenen gab es 2023 im Arnsberger Raum. Insgesamt waren die 18 bis 24-Jährigen an 72 Unfällen beteiligt. Im Februar 2023 verlor ein 21-Jähriger in Eslohe sein Leben. Er prallte ungebremst gegen einen Baum und verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Die Polizei leistet in den weiterführenden Schulen und Berufskollegs Präventivarbeit, um Jugendliche über die Gefahren im Straßenverkehr aufzuklären. Dazu gehören Angebote wie die Aktion "Junge Fahrer" oder das Projekt "Crash Kurs".

Senioren verursachen mehr Unfälle

Menschen über 65 sind im letzten Jahr für insgesamt 359 Unfälle im Hochsauerlandkreis verantwortlich gewesen. Das sind 15 mehr als noch 2022. Häufige Fahrfehler seien unter anderem Fehler beim Linksabbiegen und beim Einfahren in den fließenden Verkehr, heißt es von der Kreispolizei Hochsauerland. Im Sauerland sind Senioren für mehr Unfälle verantwortlich als im Landesdurchschnitt. Im HSK wurden 2023 13 Prozent von Senioren verursacht, NRW-weit nur 12 Prozent. Letztes Jahr hat auch die Zahl der verunglückten Senioren stark zugenommen. Sechs über 65-Jährige haben auf den Sauerländer Straßen ihr Leben verloren. 2022 war es nur ein Verkehrstoter in dieser Altersgruppe.

E-Bike-Fahrer häufig an Unfällen beteiligt

Zwei E-Bike-Fahrer sind im vergangenen Jahr tödlich im HSK verunglückt. Dabei handelt es sich um einen 65-Jährigen und einen 83-Jährigen. Insgesamt sind 110 Menschen bei uns mit einem E-Bike verunglückt. Besonders auffällig ist, jeder dritte E-Bike-Fahrer im Sauerland ist 65 oder älter. Deshalb veranstaltet die Polizei im HSK Präventionskurse mit Senioren, um über die Gefahren eines E-Bikes aufzuklären. 2023 haben die über 50-Jährigen den größten Anteil der verunfallten Pedelec-Fahrer ausgemacht (65).

Unfallflucht im Sauerland nimmt zu

Immer mehr Autofahrer haben 2023 nach einem Verkehrsunfall die Flucht ergriffen. Jeder fünfte Unfall im Sauerland ist davon im letzten Jahr betroffen gewesen. Insgesamt hat die Polizei im HSK 1.791 Unfallfluchten verzeichnet, 2022 sind es noch 1.647 gewesen. Aufgeklärt werden konnten von den Fällen im Jahr 2023 rund 774, das sind rund 43 Prozent. Auch bei Verkehrsunfällen mit Verletzten flüchten Autofahrer im HSK vom Unfallort. Mit 65 Fällen hat die Zahl der Fälle im Vergleich zu 2022 um rund 20 Prozent zugenommen.

Motorradfahrer häufiger tödlich verunglückt

Motorradfahrer waren 2023 bei 125 Unfällen involviert. Dabei verloren auch zwei Fahrer ihr Leben. Beide verunglückten tödlich an fast der gleichen Stelle auf der L 549 zwischen Marsberg und Marsberg-Essentho. Im letzten Jahr verunglückten vor allem Motorradfahrer, die nicht aus dem HSK kamen, so die Polizei. Gründe seien unter anderem das Überschätzen der eigenen Fähigkeiten auf den schwierigen Sauerländer Landstraßen und das Fahren mit zu hoher Geschwindigkeit, heißt es. 2022 ist nur ein Motorradfahrer im HSK tödlich verunglückt.

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