Sauerland: Aufforstung der Wälder

Zusammenarbeit von Jägern und Waldbesitzern bei der Aufforstung der Wälder. Jäger und Waldbauern treffen sich heute zum Erfahrungsaustausch.

© LJV/A. Schneider

Überall bei uns im Sauerland läuft die Aufforstung der geschädigten Wälder. Dürre, Hitze und Borkenkäfer haben große Schäden und zum Teil große Kahlflächen hinterlassen. Es wird noch Jahrzehnte dauern bis ein klimaresistenterer Mischwald entstanden ist. Jäger fordern, schon bei der Planung der neuen Wälder mit ins Boot geholt zu werden. Es müsse eine enge Abstimmung zwischen Waldbesitzern und Jägerschaft geben, sagt die Sauerländerin Nicole Heitzig. Sie ist Präsidentin des Landesjagdverbandes NRW. Jäger müssten wissen, was, wo gepflanzt wird.

Symposium Wald und Wild

Beim Symposium Wald und Wild geht es heute darum, welche Rolle die Jagd beim Umbau zu einem klimaresistenten Wald spielt. Nicole Heitzig sagte dort, der Wald ist nicht nur mit der Waffe zu retten, denn Verbiss durch Wildtiere sei nicht das einzige Problem, das der Wald habe.

An den neu bepflanzten Kahlflächen müsse aktuell und auch mittelfristig mehr gejagt werden, um die jungen Bäume zu schützen. Es seien dafür viele Jäger nötig, die ständig an diesen Flächen präsent sein müssten. Das sei eine Daueraufgabe.

Es sei wichtig die Artenvielfalt im Blick zu haben, denn der Wald sei Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.

Ruhezonen für Wildtiere

Tiere brauchen Ruhezonen und Äsungsflächen auf denen sie ungestört ruhen und fressen können, so Experten. Wichtig sei außerdem die Aufklärung darüber, warum verstärkt gejagt werden müsse. Die Bevölkerung müsse auf dem Weg mitgenommen werden und die Notwendigkeit der Bejagung verstehen. Experten sagen, dass es aktuell zu viele Rehe und Rotwild in unseren Wäldern gibt, bis ein Normalmaß erreicht sei, müsse mehr gejagt werden.

Wald erfüllt viele Funktionen

Der Wald hat viele Funktionen und das führt auch zu Interessenkonflikten. Deshalb sei der Austausch untereinander auch so wichtig, betonen die Jäger. Der Wald ist Erholungsort, Jagdrevier, CO 2-Speicher und für Waldbesitzer Einnahmequelle. Wenn Waldbesucher die Wege verlassen oder mit Fahrrädern schnell durch den Wald rasen, würde das für die Tiere Stress bedeuten.

Deshalb sollten Waldbesucher die Wege nicht verlassen. Studien zeigen, dass Wildtiere in der Dunkelheit nah an die Wege kommen, während sie sie tagsüber meiden würden. Sie können die Wegränder also in der Dunkelheit als Futterquelle nutzen.

Jagdschneisen und Wildäsungsflächen sollten bereits bei der Planung von Aufforstungsflächen berücksichtigt werden, so die Jägerschaft. Denn aktuell fehlten besonders im Winter und frühen Frühjahr Äsungsflächen für Reh, Rothirsch und Feldhasen. Jäger sehen sich als Partner von Förstern und Waldbesitzern. Trotz der Jagd müssten aber neue und seltene Baumarten geschützt werden.

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