Sauerländer lassen sich gerne unter Bäumen bestatten

In allen Städten und Gemeinden im Sauerland geht der Trend hin zu pflegefreien Bestattungsmöglichkeiten. Es laufen immer weniger Erdbestattungen

Im Sauerland gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten beerdigt zu werden. Die Erdbestattung ist allerdings "out", hat eine Radio Sauerland Umfrage in Kommunen im HSK ergeben. Der Grund dafür: Die meisten Angehörigen suchen eine pflegefreie Grabstelle. Darüber hinaus ist ein Urnengrab auch kostengünstiger. Deshalb hat sich das Verhältnis von Sargbestattungen zu den Urnenbestattungen in den vergangenen 15 Jahren umgedreht. In Arnsberg zum Beispiel sind mittlerweile 80 Prozent aller Bestattungen Urnenbestattungen. In Sundern sind dreiviertel der Bestattungen Urnenbestattungen, in der Gemeinde Bestwig lag der Anteil bei zwei Dritteln. In Hallenberg waren auf den städtischen Friedhöfen 2009 noch 90 Prozent aller Begräbnisse Erdbeisetzungen. Heute ist das Verhältnis 47 Prozent zu 53 Prozent Urnenbeisetzungen.

Sauerländer möchten unter Bäumen begraben sein

2009 wurden in Arnsberg zuerst auf dem Friedhof „Rumbecker Holz“ Baumgräber angeboten, im Jahr 2017 folgte auch der Friedhof Sunderner Straße . Seit 2020 sind Baumbestattungen auf allen städtischen Friedhöfen möglich.

Die Baumbestattung sei mittlerweile die meistgewählte Bestattungsform überhaupt, heißt es von der Stadt Arnsberg. In 2020 waren 48 Prozent aller Urnenbestattungen Baumbestattungen. Die Tendenz bleibt steigend.

Auch in Meschede gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Bestattungen im Urnenhain auf dem Nordfriedhof.

Hallenberg und Winterberg betreiben jeweils einen Ruhewald. Unabhängig vom Wohnort haben Menschen dort die Möglichkeit einen Familien- oder Freundesbaum mit 10 Grabstellen oder eine einzelne Grabstelle an einem Gemeinschaftsbaum zu erwerben, heißt es von der Stadt Hallenberg. So ähnlich läuft es auch im Ruhewald von Winterberg. Die Nutzungsrechte werden zu mehr als der Hälfte an Menschen von außerhalb Winterbergs verkauft. Winterberg will auch auf städtischen Friedhöfen Urnenbestattungen unter bestehenden oder noch zu pflanzenden Bäumen möglich machen.

Friedhöfe verursachen hohe Kosten

Arnsberg fährt kreisweit jährlich das höchste Defizit bei seinen Friedhöfen ein. Das liegt in erster Linie daran, dass Arnsberg 14 städtische Friedhöfe in Schuss halten muss. Im kommenden Jahr werden die Friedhofsgebühren trotzdem stabil bleiben, hat der Rat beschlossen.

Im Meschede entscheidet der Rat in seiner Sitzung am 9.Dezember über die Friedhofsgebühren. Sofern den Plänen der Stadtverwaltung zugestimmt wird, sollen die Friedhofsgebührensätze im dritten Jahr in Folge leicht sinken.

Der Rat in Hallenberg wird voraussichtlich am 10.12. eine Erhöhung der Friedhofsgebühren beschließen.

Winterberg verzichtet auf das Erhöhen der Friedhofsgebühren. Das ist nur möglich, weil mit dem Überschuss aus dem Ruhewald die defizitären städtischen Friedhöfe subventioniert werden.

Die Gemeinde Bestwig beschließt ihre Friedhofsgebühren für das kommende Jahr am 15. Dezember.


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