Mehr Windkraftanlagen im Sauerland

Im vergangenen Jahr sind kreisweit 30 neue Windräder genehmigt worden. In diesem Jahr könnte die Zahl nochmal deutlich größer werden. In Brilon wird diese Woche über das Thema diskutiert.

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Das Interesse von Investoren im Hochsauerlandkreis Windenergieanlagen zu bauen ist groß. Dem Hochsauerlandkreis lagen Ende vergangenen Jahres 75 Anträge für den Bau neuer oder die Erweiterung bestehender Anlagen vor. 30 Anlagen waren 2023 kreisweit genehmigt worden.

Kommunen für eigene Beteiligung

Die Kommunen im HSK wollen derweil den Ausbau der Windkraft verstärkt in die eigenen Hände nehmen. Winterberg hat dafür ein eigenes Beteiligungsmodell gestartet, bei dem interessierte Bürger oder Betriebe in neue Anlagen investieren können. In Sundern hat der Stadtrat die Gründung einer eigenen Sundern ENERGIE GmbH beschlossen, um künftig die regionale Stromversorgung aus Wind- und Solarenergie für Sundern sicher zu stellen. Die GmbH wird sich mit der Planung, dem Erwerb sowie mit dem Betrieb von Windkraft- und Photovoltaikanlagen und zugehöriger Infrastruktur u.a. auf kommunalen Flächen beschäftigen.

Planungen in Brilon: Stadtwerke beteiligt

Auch in Brilon gehen die Planungen für neue Windkraftanlagen – auch in kommunaler Hand – weiter. Die Stadtwerke Brilon wurden von der Stadt beauftragt, den Einstieg in die Windenergie vorzubereiten. Für dieses Vorhaben haben sowohl der Verwaltungsrat der Stadtwerke Brilon als auch der Rat der Stadt Brilon die entsprechenden Beschlüsse gefasst. Damit wolle man sicherstellen, dass die Energiewende nicht überregionalen Mitstreitern oder gar den „Energie-Riesen“ überlassen werde, so Axel Reuber, der Geschäftsführer der Stadtwerke Brilon. Der Ertrag komme so der Kommune und ihren Bürgerinnen und Bürger zugute.

Neue Anlagen in Altenbüren/Esshoff

Zuletzt hatte der Briloner Stadtrat zudem den Bau von vier neuen Windenergieanlagen auf den Weg gebracht. Diese sollen vor allem im Ortsteil Altenbüren/Esshoff entstehen. Um die Menschen vor Ort über das Vorhaben zu informieren, gibt es am Abend ab 19 Uhr eine Bürgerveranstaltung in der Altenbürener Schützenhalle, zu der Brilons Bürgermeister Christof Bartsch sowie Altenbürens Ortsvorsteher Volker Dietrich eingeladen haben.

Am Donnerstag gibt es in der Alten Schule Esshoff zudem einen Vortrag des Vereins für Umwelt- und Naturschutz Hochsauerland zum Thema Naturschutz und Umweltschutz im Zusammenhang mit der Errichtung von Windenergieanlagen.

Mehr Akzeptanz für Windräder

Seit Ende 2023 ist in NRW das sog. “Bürger-Energiegesetz” in Kraft. Anwohner und Kommunen sollen damit finanziell an neuen Windanlagen in der Nachbarschaft beteiligt werden. Dadurch soll die Akzeptanz der Windenergie gesteigert und der Ausbau der Windenergie beschleunigt werden, heißt es vom Land. Eine Studie der FH in Meschede hatte erst kürzlich gezeigt, dass zu den wichtigsten Voraussetzungen bei der Akzeptanz von Windkraftanlagen zählt, dass Strom für Menschen in nahen Wohngebieten günstiger wird und Gemeinden Einnahmen aus der Windenergie zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort einsetzen.

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