Sauerländer sollen von Windkraft profitieren
Veröffentlicht: Montag, 20.11.2023 08:56
Stadt Winterberg appelliert an Grundstücksbesitzer, ihre Grundstücke nicht vorschnell an Windkraft-Projektierer zu verpachten
Die Sauerländer Städte und Gemeinden kommen an der Windkraftanlagen auf ihrem Gebiet nicht vorbei. Damit die Windräder vor der Haustür akzeptiert werden, sollen die Einwohner auch etwas davon haben. Deshalb appelliert die Stadt Winterberg an private Grundstücksbesitzer nicht vorschnell einen Pachtvertrag mit Windkraft-Projektierern zu schließen. Die Stadt will den Grundstücksbesitzern ähnliche Konditionen bieten. Auch Schmallenberg und Hallenberg wollen bei den Einheimischen die Akzeptanz der Windkraft vor Ort erhöhen. Das gehe über Grundstückspachten, verbilligten Strom für Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbe, Gewerbesteuer bis hin zur Investition und damit Beteiligung am Ertrag der Windräder., hatte der Schmallenberger Bürgermeister König Anfang des Jahres angeregt.
Appell der Stadt Winterberg an Grundstückseigentümer
Viele Projektierer, die Windkraftanlagen im Winterberger Stadtgebiet errichten wollen, versuchten sich derzeit schon geeignete Flächen zu sichern, so die Stadt Winterberg. Der Winterberger Weg, mit einer fairen Beteiligung der breiten Bevölkerung, könne nur zum Tragen kommen, wenn die Stadt gemeinsam mit den privaten Flächeneigentümern die Energiewende gestaltete. Daher appelliert Bürgermeister Michael Beckmann an alle Grundstückseigentümer, nicht vorschnell mit Windkraft-Projektierern einen Pachtvertrag zu schließen. „Da es um unsere Heimat geht, bitten wir alle Grundstückseigentümer, die schon von Projektierern angesprochen wurden, ihre Flächen zunächst nicht zu verpachten. Die Konditionen, die wir den Grundstückseigentümern über das Winterberger Modell bieten werden, werden ähnlich sein. Alle Grundstückseigentümer können sich gerne bei uns melden, denn nur wenn wir die Energiewende gemeinsam angehen, bleibt die Wertschöpfung in unserer Stadt. Gestalten Sie mit uns unseren eigenen Winterberger Weg und gestalten Sie so die Energiewende in unserer Stadt mit“, so Bürgermeister Beckmann.
Windkraftflächen festlegen
Mit dem Wind-an-Land-Gesetz hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr den Bundesländern Flächenvorgaben für die Ausweisung von sogenannten Windenergiegebieten gemacht. Diese müssen die Bundesländer bis spätestens 2032 umsetzen. Das Land NRW will diese Flächenvorgaben jedoch deutlich schneller, nämlich bis 2025 erfüllen und hat seinerseits Vorgaben zur Erreichung dieser Flächenziele auf den Weg gebracht.
Wichtig dabei sei, dass das Land den Kommunen die Planungshoheit für die Windenergiegebiete aus der Hand genommen hat. Diese liege nun bei den Regionalräten der Bezirksregierungen, so die Stadt Winterberg. Aufgrund dieser rechtlichen Vorgabe gehe es im Ergebnis nicht mehr darum, ob Windenergieanlagen im Stadtgebiet Winterberg gebaut werden, sondern nur noch um wo und wieviel. Windenergieanlagen im Winterberger Stadtgebiet gebaut werden. Am 22.11.2023 wird die Bezirksregierung Arnsberg, die für die Planung der Region verantwortlich ist, Karten veröffentlichen, die einen ersten Anhalt geben, wo die Windenergiebereiche, auch im Stadtgebiet Winterberg, vorgesehen sind.