Im Sauerland sind 2022 weniger Häuser gebaut worden

Die Gewerkschaft IG Bau fordert mehr Förderung für den Wohnungsbau

Hausbau
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Im Sauerland sind im vergangenen Jahr deutlich weniger neue Häuser gebaut worden. Nach Angaben von IT.NRW sind 321 neue Häuser im Hochsauerlandkreis fertiggestellt worden - 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei den durch Aus- oder Umbau entstandenen Wohnungen(137) hat es einen Anstieg um rund 30 Prozent gegeben. Insgesamt sind im Hochsauerlandkreis 2022 661 neue Wohnungen fertiggestellt worden. 2021 waren es 752.

Wohnungsbauquote

Die Wohnungsbauquote im Hochsauerlandkreis liegt bei 25,3 Prozent. Damit liegen wir zusammen mit der Stadt Dortmund(35,0) und dem Kreis Soest im Regierungsbezirk Arnsberg(32,0) vorne. Schlusslichter sind die Stadt Hagen und der Märkische Kreis mit unter 10 neuen Wohnungen auf 10.000 E auf

Wegen hoher Baukosten und gestiegener Darlehenszinsen sind Sauerländer beim Hausbau zuletzt zurückhaltend gewesen. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Bau, die sich auch auf das statistische Bundesamt beruft, sind 2022 122,7 Millionen Euro in den Wohnungsneubau im Hochsauerlandkreis investiert worden.

IG Bau fordert "Booster" für den Neubau

Für das laufende Baujahr warnt der IG BAU-Bezirksvorsitzende Friedhelm Kreft vor einem weiteren Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“ Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten“ und die Mieten „klettern enorm nach oben“ – vor allem bei neu gebauten Wohnungen. Entscheidend sei jetzt, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen, so Kreft. Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Kreft appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin für ein „massives Aufstocken der Fördergelder“ stark zu machen.

Fertiggestellte Wohnungen in NRW

Im Jahr 2022 sind von den nordrhein-westfälischen Bauämtern 47 354 Wohnungen (einschließlich Umbaumaßnahmen) als fertiggestellt gemeldet worden. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 4,4 Prozent bzw. 2 201 Wohnungen weniger als im Jahr 2021.

Dabei verringerte sich die Zahl der fertiggestellten Einfamilienhäuser um 6,2 Prozent auf 11 037 Wohnungen. Bei den Wohngebäuden mit zwei Wohnungen sank die Zahl der fertiggestellten Wohnungen um 0,3 Prozent auf 3 274 und bei Mehrfamilienhäusern mit drei und mehr Wohnungen lag der Rückgang bei 1,7 Prozent (26 461 fertiggestellte Wohnungen).

Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen, die durch Um- oder Ausbauten an bereits bestehenden Gebäuden entstanden sind, verringerte sich um 18,5 Prozent auf 4 810 Wohnungen.

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