Gutachten: Wie geht es weiter mit den Wisenten am Rothaarsteig?

Es tut sich was im Streit um die freilebende Wisent-Herde am Rothaarsteig: Heute stellen die Verantwortlichen ein Gutachten vor, das die bisherigen Erkenntnisse aus dem Artenschutzprojekt und Perspektiven für die Zukunft aufzeigen soll.

© Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.

Wie ist das umstrittene Artenschutzprojekt „Wisente im Rothaargebirge“ bisher gelaufen? Aufschluss über die sogenannte Freisetzungsphase (seit 2013), aber auch über die Perspektiven des Projektes soll jetzt ein Gutachten bringen. Heute wird es in Bad Berleburg der Öffentlichkeit vorgestellt.

Als Teilnehmer der Runde hat der Kreis Siegen-Wittgenstein unter anderem NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, Landrat Andreas Müller und den Wildtierforscher Oliver Keuling vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover angekündigt. Er soll das Gutachten als Fachmann erläutern.

Projekt läuft schon seit 2008

Ins Leben gerufen hat der Verein „Wisent-Welt-Wittgenstein“ das Projekt zur Wiederansiedlung von Wisenten im Rothaargebirge schon 2008. Da lebten die Tiere aber noch zur Eingewöhnung in einem Gehege in Bad Berleburg. Die sogenannte Freisetzungsphase begann dann im Jahr 2013: Dazu wurde damals zwischen dem Trägerverein, dem Kreis Siegen-Wittgenstein, der Bezirksregierung Arnsberg, dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen und der Wittgenstein-Berleburg'schen Rentkammer ein öffentlich-rechtlicher Vertrag geschlossen. Und seitdem gibt es Zoff.

Waldbauern wehren sich

Die freilebende Herde sorgt nämlich für anhaltende Probleme mit Waldbauern aus dem Sauerland. Sie beschweren sich seit Jahren über Schälschäden an ihren Bäumen: Die entstehen, weil die Wisente regelmäßig aus ihrem über 4.000 Hektar großen Areal ausbüxen und an der Rinde der Bäume von den Waldbauern in Schmallenberg knabbern.

Die großen Rinder und die Verantwortung des Trägervereins "Wisent-Welt-Wittgenstein" sind deshalb regelmäßig Gegenstand juristischer Streitigkeiten - das Ganze ging schon bis hin zum Bundesgerichtshof. Bei den wiederholten Auseinandersetzungen geht es vor allem um die Frage, ob die Tiere eingezäunt werden müssen oder nicht. Auch Unfälle hat es mit den mittlerweile rund 25 Wisenten schon gegeben, weil sie immer wieder auch auf die Straße laufen.

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