EU-Abgeordneter Liese fordert Absage Großveranstaltungen

Der Mescheder EU-Abgeordnete Peter Liese(CDU) fordert Kontaktbeschränkungen für Menschen, die nicht gegen Corona geimpft sind und die Absage von Großveranstaltungen.

© Peter Liese

"Ich habe im Sommer nicht geglaubt, dass sich die Corona-Situation so zuspitzt". Diese Fehleinschätzung gestand der Mescheder EU-Abgeordnete Dr. Peter Liese von der CDU heute bei einem Pressegespräch ein. "Ich bin zu optimistisch gewesen". Jetzt fordert Liese eine Verschärfung der Corona-Regeln.

Unterschied zwischen Geimpften und Ungeimpften machen

Der EU-Abgeordnete Peter Liese fordert jetzt Kontaktbeschränkungen für Menschen ohne Corona-Impfung. Diese Gruppe würde bei den Erwachsenen in NRW 15 Prozent ausmachen. Sie sei der Treiber der Pandemie. Auf den Intensivstationen der Kliniken seien 80 Prozent der Corona-Patienten nicht geimpft. Die Intensivstationen seien am Limit. Weil ein Corona Intensivpatient im Durchschnitt zwischen 6 und 7 Wochen in der Klinik bleibt, rechnet Liese damit, dass sie Situation sich noch weiter verschärft.

Großveranstaltungen in Hallen müssten jetzt abgesagt werden, so Liese. "Aber auch so ein Fußballspiel wie beim 1.FC Köln am Wochenende mit 50.000 Zuschauern geht gar nicht".

Von einem erneuten Total-Lockdown wie im vergangenen Winter hält der EU-Abgeordnete nichts. Damit würden auch die gegen Corona Geimpften bestraft. Die Akzeptanz der Maßnahmen und die Impfbereitschaft würden dann zurückgehen, befürchtet er.

Impfpflicht

Liese hält die Forderung nach einer Corona-Impfpflicht für berechtigt. Allerdings würde die Impfpflicht an der aktuellen Situation nichts ändern, weil es dauert, bis alle zweimal geimpft sind. Jetzt müsse erstmal geklärt werden, wie und ob die Impfpflicht rechtlich durchzusetzen ist.

Corona-Impfstoff schützt kürzer, als zu Beginn der Pandemie gedacht

Liese weist darauf hin, wie wichtig es ist, sich boostern zu lassen um so seinen Impfschutz zu verlängern. "Wir stellen leider fest, dass der Schutz der Impfung nach einigen Monaten nachlässt. Mittlerweise ist erwiesen, dass die dritte Impfung sehr viel besser schützt als nur die erste oder zweite Impfung". Liese erklärte, dass für Booster-Aktion genügend Impfstoff vorhanden ist. Nach Angaben der Europäischen Kommission werden in der EU momentan jeden Monat dreihundert Millionen Impfstoffdosen produziert. Selbst wenn davon die Hälfte in den Export geht, kann man bis Ende Januar jeden der dies möchte Boostern und auch zusätzlich Erst- und Zweitimpfung zur Verfügung stellen. 

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