Sauerländer Reaktionen zum Impfpflicht-Aus

In Deutschland wird es erstmal keine allgemeine Impfpflicht geben und die Reaktionen aus dem Sauerland dazu sind unterschiedlich.

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Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese hatte einen Antrag für die Impfpflicht ab 60 unterstützt. Im Scheitern der Impfpflicht sieht Wiese eine vertane Chance im Kampf gegen die Pandemie. Er kritisiert die Union um ihren Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz. Die Union hatte einen eigenen Antrag eingebracht, der ebenfalls abgelehnt wurde. Demnach hätte der Bundestag eine Impfpflicht zu einem späteren Zeitpunkt unter bestimmten Voraussetzungen beschließen können. Der Vorschlag einiger Ampel-Abgeordneten habe wesentliche Elemente des Union-Antrags aufgegriffen, so Wiese. Dass die Union dennoch weiter bei ihrem eigenen Antrag blieb, kritisiert der SPD-Abgeordnete als gewissenlos.

Der Franktionsvorsitzende der Union und CDU-Abgeordnete aus dem HSK, Friedrich Merz, hatte im Zusammenhang mit dem von Wiese unterstützten Vorschlag im Vorfeld von "verkorksten Kompromissen" gesprochen, da sich die Ampel-Koalition untereinander nicht einig sei.

Sauerländer Politiker uneins

Der sauerländer FDP-Abgeordnete Carl-Julius Cronenberg begrüßt das Scheitern der allgemeinen Impfpflicht. Laut Cronenberg habe der Staat nicht die Aufgabe, die Menschen zum Selbstschutz zu zwingen. Er befürworte stattdessen bessere Beratungs- und aufsuchende Impfangebote. Auch effizientere Betriebsabläufe in Kliniken könnten laut Cronenberg helfen, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Eine Impfpflicht wecke dagegen Erwartungen, die der Staat nicht erfüllen könne, so der FDP-Abgeordnete.

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