Elleringhauser Tunnel wird erst 2029 fertig
Veröffentlicht: Mittwoch, 04.09.2024 06:07
Die Fertigstellung des Elleringhauser Tunnels zwischen Bestwig und Brilon-Wald dauert drei Jahre länger als geplant. Das gab die Deutsche Bahn gestern bei einer Pressekonferenz bekannt. Der Grund: Die Bahn muss mehr Steine als geplant aus dem Tunnel entfernen. Damit soll die Stabilität gesichert werden, so die Bahn.
Der Elleringhauser Tunnel soll erst im Jahr 2029 wieder voll befahrbar sein. Das gab die Deutsche Bahn gestern bei einer Pressekonferenz bekannt. Damit liegt die Bahn drei Jahre hinter ihrem ursprünglichen Fertigstellungstermin. Auf Sauerländer Bahnpendler kommen deswegen weitere Vollsperrungen des Tunnels zu. 2025 und 2028 ist die Strecke zwischen Bestwig und Brilon-Wald zeitweise komplett dicht. Sauerländer müssen dann in den Schienenersatzverkehr umsteigen. Seit Baubeginn 2022 wurden im Elleringhauser Tunnel Gleisanlagen erneuert, Hangsicherungsmaßnahmen durchgeführt und Tunnelanker befestigt. Ein Betriebsgleis wurde so gebaut, dass es auch während der nächsten Arbeiten genutzt werden kann. Nun beginnt die wichtigste Phase des Tunnelbaus, so die Bahn. Der Tunnelvortrieb, der Bau der Tunnelinnenschale, der Rettungsstollen und das Verbindungswerk werden gebaut.
Grund für die Verzögerung
Die Bahn muss aufgrund einer baulichen Fehleinschätzung die geplante Fertigstellung nach hinten legen. Das ursprüngliche Sanierungskonzept ist nicht umsetzbar, so die Bahn. Bedeutet: Mehr Steine müssen aus dem alten Tunnel entfernt werden als gedacht. Damit soll die Tragfähigkeit des Tunnels garantiert werden, so Norbert Paprotny, Leiter der Abteilung Tunnel NRW. Das angewendete Verfahren beim Tunnelneubau heißt "Pilgerschrittverfahren" und wird so nur im Elleringhauser Tunnel umgesetzt. Dadurch können Züge auch während der Bauarbeiten fahren.
Ab Herbst setzt die Deutsche Bahn eine 45 Meter lange und rund 120 Tonnen schwere Tunnelaufweitungsmaschine ein, die aus der Schweiz nach Brilon-Wald transportiert wurde. Diese Maschine schneidet sich Schritt für Schritt durch den 1393 Meter langen Tunnel, um die alte Tunnelinnenschale abschnittsweise auszubauen und durch eine neue zu ersetzen.