Bauern im Sauerland senden „Licht für Berlin“

Am Montag geht die Protestwoche der Landwirte zu Ende. Vorab gibt es nochmal Aktionen im Sauerland – u.a. in Hallenberg.

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Nach der großen kreisweiten Kundgebung in Meschede-Schüren mit rund 1.700 Teilnehmern und mehreren kleineren Aktionen in Sundern, Winterberg und Brilon biegt die Protestwoche der Landwirte auch im Sauerland auf die Zielgeraden ein. Zum Abschluss machen sich einige lokale Bauern am Montag auf den Weg nach Berlin, wo eine zentrale deutschlandweite Protestaktion geplant ist. Der Kreisverband Hochsauerland des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) will ebenfalls daran teilnehmen und in der Nacht zum Montag nach Berlin reisen.

„Lasset die Berge erleuchten“

Vorab ruft der WLV die Landwirte im Sauerland dazu auf, die Teilnehmer der Berlin-Aktion „gebührend zu verabschieden“. Am Sonntagabend zwischen 19 und 22 Uhr sollen sie mit ihren Traktoren und anderen Fahrzeugen die Sauerländer Berge und Anhöhen zum Leuchten bringen. Die Teilnehmer sollen dazu einzeln oder in kleinen Gruppen an markante Orte fahren und dort ihre Rundumleuchten einzuschalten. Es sollen keine Konvois gebildet werden. Organisiert wird die Aktion WLV-Kreisverband Hochsauerland gemeinsam mit Akteuren der Gruppe „Land sichert Versorgung“ (LsV NRW e.V.). In den jeweiligen Orten sind die Vorsitzenden der landwirtschaftlichen Ortsverbände im WLV Ansprechpartner für die Organisation des Abends, der nach Angaben des WLV mit den zuständigen Behörden abgestimmt wurde.

Lichterfahrt und Mahnwache in Hallenberg

Bereits am Samstag soll es in Hallenberg eine weitere Protestaktion geben, die privat von Landwirten organisiert wurde. Geplant ist eine Lichterfahrt mit Treckern vom Netto-Supermarkt über Winterberg-Züschen zurück nach Hallenberg, dort soll an der Lieser Brücke eine Mahnwache abgehalten werden. Dabei wollen die Landwirte mit Verbrauchern ins Gespräch kommen und über ihr Anliegen informieren. Der Start der Aktion ist für 16 Uhr geplant, zu Ende gehen soll sie gegen 19 Uhr. In der Zeit kann es laut Polizei rund um Hallenberg und Winterberg zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Polizei wird stellenweise verkehrsregelnd eingreifen müssen. Die geplante Streckenführung sieht wie folgt aus: Grundringhausen, Aue, B 236, L 721, Brückenstraße, Felsenstraße, B 236, L 717, Aue, Bahnhofstraße, B 236, L 617.

Warum die Bauern protestieren

Die Proteste der Landwirte richten sich gegen den Wegfall der Steuervergünstigungen für Agrardiesel. Der WLV rechnet deswegen mit Mehrkosten für die Landwirte in Höhe von durchschnittlich 3.000 bis 5.000 Euro pro Jahr.

Zunächst hatte es auch Pläne gegeben, die Befreiung von der KFZ-Steuer für landwirtschaftliche Fahrzeuge abzuschaffen. Nach erheblichen Protesten war die Regierungskoalition noch im alten Jahr zurückgerudert. Landwirte brauchen sie weiterhin nicht zu zahlen. Dazu hatte es einen Bauernprotest in Siegen mit Hunderten Treckern gekommen, viele Teilnehmer kamen aus dem Sauerland.

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