Weitere Bauernproteste im Sauerland

In Winterberg und Brilon sind Treckerkonvois geplant. Es werden Verkehrsbehinderungen erwartet.

© Hörerin Karo

Die Protestwoche der Landwirte geht auch im Sauerland weiter. Am Donnerstagnachmittag soll es Winterberg und Brilon Treckerkonvois geben. Beide Veranstaltungen sind bei der Polizei angemeldet worden, das bestätigt eine Sprecherin. Die Winterberger Landwirte treffen sich ab 16 Uhr im Gewerbegebiet Remmeswiese und brechen von dort auf eine Fahrt über die B480 Richtung Olsberg-Bigge und später zurück nach Niedersfeld auf. Dort ist zum Abschluss noch eine Mahnwache am Eschenberglift geplant, heißt es vom Veranstalter. Die Polizei rechnet mit einer dreistelligen Anzahl an Teilnehmern. Sie wird den Konvoi begleiten und gegebenenfalls verkehrsregelnd eingreifen.

Auch in Brilon soll es eine ähnliche Aktion am Donnerstagnachmittag geben. Dort sind folgende Streckenabschnitte betroffen: Hinterm Gallberg, Richtung Nehdener Weg, Keffelker Straße, Bahnhofstraße, Gartenstraße, Hoppecker Straße, Derkere Mauer bis zum Kreisverkehr, Altenbürener Straße, B7 bis hinter Antfeld, im Kreuzungsbereich B480 / B7 dreht der Konvoi und fährt über die B7 zurück Richtung Brilon, über die Umgehungsstraße und den Kreisverkehr Möhnestraße zum Almerfeldweg. Ggf. wird es in mehreren Bereichen zu kurzfristigen Straßensperrungen kommen. Die Polizei rechnet während der Konvois mit Verkehrsbehinderungen. Die hatte es auch am Montag bei einer kreisweiten Kundgebung in Meschede gegeben.

Zu der waren rund 1.700 Menschen und gut 900 Fahrzeuge aus dem gesamten Hochsauerlandkreis sowie aus Nachbarkreisen zum Flugplatz Schüren gekommen. Auch Spediteure aus der Region und die Kreisforstbehörde schlossen sich dem Protest an. Vor Ort waren auch die Sauerländer Bundespolitiker Friedrich Merz (CDU) und Dirk Wiese (SPD), die zu den Demo-Teilnehmern sprachen. Während der Versammlung war es nach Polizeiangaben friedlich geblieben, Zwischenfälle hatte es keine gegeben.

Am Mittwoch hatten zudem in der Sunderner Innenstadt Landwirte ein Mahnfeuer entfacht und Flyer verteilt, um bei den Menschen vor Ort für ihr Anliegen zu werben.

Abschluss am Montag in Berlin

Zum Abschluss der Aktionswoche wollen Landwirte aus dem Sauerland an der bundesweiten Großkundgebung am Montag, den 15. Januar in Berlin teilnehmen. Die Proteste der Landwirte richten sich gegen den Wegfall der Steuervergünstigungen für Agrardiesel. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband rechnet deswegen mit Mehrkosten für die Landwirte in Höhe von durchschnittlich 3.000 bis 5.000 Euro pro Jahr.

Zunächst hatte es auch Pläne gegeben, die Befreiung von der KFZ-Steuer für landwirtschaftliche Fahrzeuge abzuschaffen. Nach erheblichen Protesten war die Regierungskoalition noch im alten Jahr zurückgerudert. Landwirte brauchen sie weiterhin nicht zu zahlen. Dazu hatte es einen Bauernprotest in Siegen mit Hunderten Treckern gekommen, viele Teilnehmer kamen aus dem Sauerland.

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