Bald mehr Windräder im Sauerland?

Der Landtag in Düsseldorf entscheidet diese Woche darüber, ob Windräder in Zukunft näher an Wohnhäusern stehen dürfen. Auch der Hochsauerlandkreis berät über neue Anlagen.

Eigentlich wollten die Politiker des Landtags schon heute über eine von der schwarz-grünen Regierung geplante Änderung des Baugesetzbuches abstimmen. Diese sieht vor, dass neue Windräder in NRW nicht mehr pauschal mindestens 1.000 Meter Abstand zu Wohnbebauung haben müssen. Doch auf Antrag der AfD wurde für das Gesetz eine dritte Lesung vereinbart, die am Freitag stattfinden soll.

Bestwig gegen Grenzaufhebung

Der Wegfall der 1.000-Meter-Grenze ist umstritten und nicht alle Kommunen wollen sie umsetzen. Bestwig hatte sich bereits vergangene Woche dafür ausgesprochen, auch in Zukunft auf den bisher geltenden Mindestabstand von Windrädern zu Wohnhäusern zu setzen. Dies sei aufgrund des sehr großen Flächenpotenzials rechnerisch durchaus möglich, machte Jörg Stralka, Leiter des Bestwiger Bau- und Umweltamtes, klar.

Erörterungstermin für Anlage in Winterberg

Unabhängig davon geht es heute im Kreishaus in Meschede um eine neue Windkraftanlage, die seit Jahren für Diskussionen sorgt. IN Winterberg-Altenfeld sollen drei neue Räder aufgestellt werden, dagegen hatte es mehr als 1.000 Einwendungen gegeben, u.a. vom Verein für Umwelt- und Naturschutz Schmallenberg. Diese bemängeln nach Kreisangaben z.B. den drohenden Schattenwurf, negative Folgen für den Natur- und Artenschutz sowie eine Wertminderung der Grundstücke im Umfeld der geplanten Anlagen. Bei einem Erörterungstermin will der Kreis als Genehmigungsbehörde über die Einwendungen diskutieren und sie in den Antrag einfließen lassen. Danach werde der Antrag erneut geprüft und ggfs. genehmigt, so ein Kreissprecher. 

Neue Flächen sollen ausgewiesen werden

Wo in Zukunft weitere Windräder im Hochsauerlandkreis entstehen können, soll im September feststehen. Dann will der Regionalrat der Arnsberger Bezirksregierung eine Karte mit sog. Windkraftkonzentrationsflächen veröffentlichen. Diese soll mögliche Standorte in Südwestfalen ausweisen, hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff im Juli angekündigt. Dann würde der Regionalrat der Arnsberger Bezirksregierung eine Karte mit möglichen Standorten in Südwestfalen veröffentlichen.

Bis 2025 soll es einen neuen Landesentwicklungsplan für den Regierungsbezirk Arnsberg geben, der die Bereiche für den Ausbau von Windenergie verbindlich festlegt. Wenn dieser Plan in Kraft getreten ist, liegt die Planungshoheit bei der Bezirksregierung und nicht mehr bei den Städten und Gemeinden. Und sollten dann noch Bereiche für Windenergie fehlen, um die vorgegebenen Flächenziele der Landes NRW zu erfüllen, werden weitere sogenannte Vorranggebiete ausgewiesen.

Weitere Meldungen

skyline