Zum Nachhören: Arnsberger Rat stimmt über A46/ B7n ab

Der Arnsberger Stadrat hat mit 30:19 Stimmen dagegen gestimmt.

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Demonstration in Arnsberg gegen die A46 und B7n

An den Arnsberger Stadtwerken gab es am Donnerstag (08.12.) eine Demo von Bürgerinitiativen gegen den Bau der Straße. Unter dem Motto "Farbe bekennen: Keine A46/B7n in Arnsberg" wollten sie ein Zeichen setzen. Unter anderem die Bürgerinitiative "GigA46" war mit dabei. Sie kritisiert, dass der Klimaschutz bei dem Projekt nicht berücksichtigt werde. Dabei werde dieser immer wichtiger. "Die jahrzehntelange einseitige Förderung des Straßenbaus und die dadurch bedingte Zunahme des Verkehrs tragen einen großen Teil zum Klimawandel bei", heißt es. Dass der Bau einer neuen Autobahn geplant ist, kann die Initiative nicht nachvollziehen. "Trotzdem halten Bund und Land auch 50 Jahre nach den ersten Planungen zum Bau der A46 von Hemer durch Menden bis nach Wickede/ Neheim an diesem ökologisch katastrophalen, verkehrspolitisch unsinnigen und wirtschaftspolitisch überflüssigen Projekt fest", so die Initiative. Die Initiative "Stopp A46/B7n" sagt, es sprechen vor allem Klima- und Naturschutzgründe gegen den Bau. In unserer Region gebe es viele "Rote-Liste-Arten" und viele "tolle Wald- und Agrarflächen". Diese gelte es zu schützen. Außerdem ist für die Initiative auch das erhöhte Verkehrsaufkommen ein Argument gegen den Bau. Das vermehrte Verkehrsaufkommen habe auch erhöhten CO2-Austoß zur Folge. Auch die Kosten sind für die Initiative ein Gegenargument. Man erhoffe sich, dass jetzt viele Menschen zu der Demo und zu der Kundgebung kommen, um den politischen Verantwortlichen zu zeigen, dass hier in der Region Viele verstanden haben, dass das ein Projekt aus dem letzten Jahrtausend und heute nicht mehr zeitgemäß ist.

Laut Stadtverwaltung Arnsberg sei der Bau der Autobahn auch nicht mehr mit ihren Zielen der Nachhaltigkeit vereinbar.

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Die Vorteile laut Straßen.NRW und IHK

Laut Straßen.NRW soll es Pendlern ermöglicht werden, schneller und stressfreier ans Ziel zu kommen. Außerdem werde die Anbindung der Region, zum Beispiel zwischen Iserlohn und Neheim, deutlich verbessert und der Verkehr in Ortschaften abnehmen.

Eine Verkehrsuntersuchung habe auch gezeigt, dass eine durchgängige A46/B7 das bestehende Straßennetz entlastet und Engpässe beseitigt. Auch die IHK sieht Vorteile in dem Projekt: Die regionale Wirtschaft, und im besonderen die Industrie, brauche eine langfristig leistungsfähige Autobahnanbindung an das Märkische Sauerland und an die A 45 und die A 1. Das würde die Lieferketten in der Region stärken. Auch für Berufspendler würden Arbeitsplätze in der Region leichter erreichbar und damit attraktiver werden.

Außerdem kritisiert die IHK die Vorlage der Arnsberger Verwaltung. Diese lasse außer Acht, dass Verkehr verflüssigt, Verkehrswege reduziert und der Straßenverkehr in einigen Jahren nicht mehr mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden würde. Wenn der Stadtrat gegen den Straßenbau stimme, habe das laut IHK erstmal keine Auswirkungen auf die Planungen, da es einen Beschluss des Bundestages (durch den Bundesverkehrswegeplan) gibt, einen Lückenschluss zwischen Hemer und Neheim zu planen. "Wenn eine negative Haltung der Stadt Arnsberg allerdings perspektivisch dazu führen würde, dass die Planungen durch Bund und Land eingestellt würden, dann würde in dem Korridor auf Dauer die gegenwärtige Verkehrssituation zementiert. Dann müssten Anwohner und Ortsteile wie Arnsberg-Voßwinkel, Hemer und Menden weiter die Belastung durch den starken Durchgangsverkehr tragen", so die IHK.

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