Zukunft der hausärztlichen Versorgung im HSK

Die hausärztliche Versorgung steht deutschlandweit vor großen Herausforderungen. Das zeigt eine heute erscheinende Studie der Bertelsmann Stiftung. Der Hochsauerlandkreis ist als ländliche Region ebenfalls von einem möglichen Hausärztemangel betroffen, so die Studie. 

Bis 2040 wird die Zahl der Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland um etwa 1.300 sinken, während ihre wöchentliche Arbeitszeit um durchschnittlich 3,3 Stunden abnimmt. Dies entspricht einem Verlust von über 5.000 Vollzeitstellen, so die Bertelsmannstiftung. Gleichzeitig steige der Bedarf an hausärztlicher Versorgung bis 2040 um rund 3 %. Besonders betroffen sind ländliche Regionen wie der Hochsauerlandkreis, wo das Risiko einer Unterversorgung deutlich höher ist, so die Forscher. "Hausärztinnen und Hausärzte sind oft die erste Anlaufstelle im Gesundheitssystem", so ein Sprecher der Bertelsmannstiftung. Doch schon heute gebe es Berichte über lange Wartezeiten und Aufnahmestopps. Bis 2040 wird sich die Versorgungslage weiter verschlechtern, vor allem in ländlichen Gebieten. Gründe seien laut Forschern die Alterung der Bevölkerung, der Ruhestand vieler Ärztinnen und Ärzte sowie ein Mangel an Nachwuchs, der bereit ist, in ländlichen Regionen zu arbeiten.

Der Hochsauerlandkreis sei besonders gefährdet. Hier altert die Bevölkerung schneller, und es gibt weniger Anreize für junge Ärztinnen und Ärzte, sich niederzulassen. "Ohne Gegenmaßnahmen droht eine Unterversorgung, die die Lebensqualität der Menschen erheblich beeinträchtigen könnte", so Bertelsmann. Eine gezielte Steuerung des hausärztlichen Nachwuchses könnte die Situation entschärfen. Bereits 3 % mehr Ärztinnen und Ärzte in unterversorgten Regionen würden ausreichen, um eine flächendeckende Unterversorgung zu verhindern, heißt es.

Entwicklung der Hausärzteversorgung im HSK

Das Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung hat Zahlen zur Entwicklung der Hausärzteversorgung zusammengetragen. Auf einer interaktiven Karte ist zu sehen, wie der Stand der Versorgung jetzt ist und wie er sich bis 2040 entwickeln könnte. Besonders dramatisch ist die Entwicklung im Raum Brilon. Dort gibt es jetzt mit 76 Prozent schon eine Unterversorgung. Für 2040 zeigt die Studie eine Versorgung von nur noch über 50 Prozent. Selbst in Arnsberg, Sundern und Meschede, wo die Einwohner eine über 100 prozentige Versorgung mit Hausärzten haben, sinken die Zahlen. 2040 liegt der Versorgungsgrad nach der Studie nur noch zwischen 80 und 90 Prozent.

Alle Zahlen zur Hausärzteversorgung findet ihr hier:

https://www.bifg.de/versorgungskompass/ambulante-versorgung

Lösungsansätze

Darüber hinaus seien laut Studie strukturelle Reformen nötig:

  • Multiprofessionelle Gesundheitszentren: Teams aus Ärztinnen, Pflegekräften und anderen Gesundheitsberufen könnten die Versorgung verbessern.
  • Digitalisierung: Telemedizin und digitale Lösungen könnten den Zugang zur Versorgung erleichtern.
  • Neue Rollen: Gesundheitsberufe wie die „Community Health Nurse“ könnten Aufgaben übernehmen, die bisher Ärztinnen und Ärzte leisten.


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