Wintersport-Arena Sauerland zieht Saisonbilanz 2022/23

Mit 60 bis 70 Skitagen ist die Saison für die Skigebiete unterdurchschnittlich gelaufen. Einige Lifte bleiben noch bis Ende der Osterferien geöffnet. 

© Wintersportarena Sauerland

Die Saison ist für die Skigebiete im Sauerland durchwachsen gewesen. Mit 60 bis 70 Saisontagen lag die Saison leicht unter dem Mittelwert der zurückliegenden Jahren, so die Bilanz der Wintersport-Arena Sauerland. Ein Grund dafür sind milde Temperaturen, starke Niederschläge und Sturm zum Jahreswechsel. Diese Faktoren haben die Schneereserven schmelzen lassen. Insgesamt sind in dieser Saison rund 600.000 Skifahrer, Langläufer und Winterwanderer ins Sauerland gekommen.

Einige Lifte laufen noch bis Ende der Osterferien

Die Osterferien haben in Niedersachsen beginnen am 27. März. Hessen und Nordrhein-Westfalen starten am 3. April. Familien nutzten die Zeit gern für einen kleinen Urlaub oder Ausflug, gern auch in den Schnee, heißt es von der Wintersport-Arena Sauerland. Aufgrund der guten Nachfrage sollen sich im Skiliftkarussell Winterberg und im Rodelparadies Ruhrquelle die aktuell laufenden Lifte bis zum Ende der Ferien weiter drehen.

Die Wintersportsaison 2022/23 aus Sicht der Wintersport-Arena Sauerland:

Die Wintersport-Arena Sauerland hat einen weiteren herausfordernden Winter hinter sich gebracht. Mit 60 bis 70 Saisontagen im Schnitt der alpinen Skigebiete und durchschnittlich 25 Naturschneetagen der Loipenskigebiete lag die Saison leicht unter dem Mittelwert der zurückliegenden Jahre. Die Gesamtzahl der Skifahrer, Langläufer, Winterwanderer und Besucher der zahlreichen Events liegt bei rund 600.000. Zum Vergleich: In den Wintersport-Saisons 2005/06 und 2008/09 kamen 1 Mio Wintersportgäste ins Sauerland.

Alpin

Drei lange Kältephasen machten energieeffiziente Schneeproduktion möglich. Doch die milde Phase um den Jahreswechsel schmälerte die Bilanz erheblich. Bis Ende der Osterferien (15. April) kommt das Skiliftkarussell Winterberg auf 136 Saisontage. Dieser Wert ist jedoch nicht repräsentativ. Die beschneiten Skigebiete öffneten im Schnitt an 60 bis 70 Tagen. Die Naturschneeskigebiete kamen auf fünf bis 20 Saisontage. 60 Prozent der Saisontage kamen aufgrund der technischen Beschneiung zustande.


Die aktuelle Saison liegt damit über dem Wert des Vorjahres, ist aber im Vergleich der zurückliegenden zwölf Jahre eine etwas unterdurchschnittlich. Saisontage sind jedoch kaum aussagekräftig für den wirtschaftlichen Erfolg. In Verbindung mit den Besucherzahlen gibt jedoch die Zahle der laufenden Lifte Auskunft über den Erfolg. Bereits Mitte Dezember liefen über 60 Lifte. Die höchsten Werte lieferte die zweite Januarhälfte mit bis zu 92 Anlagen. Im Schnitt liefen in der Kernzeit von Dezember bis März mehr als 37 Lifte pro Tag. Damit liegt die aktuelle Saison über dem Vorjahr.

Nordisch

Der zurückliegende Winter war recht arm an Naturschnee. Langläufer fanden 34 Tagen gespurte Loipen vor. Im Schnitt kamen die Langlaufvereine in den Hochlagen auf 25 Saisontage. Damit zeigte sich ein ähnliches Angebot wie im Vorjahr. Im Schnitt der zurückliegenden zwölf Jahre zeigt sich jedoch ein unterdurchschnittliches Bild für Naturschneeloipen. Mit fast 170 Kilometern erreichte das Loipenangebot am 23. Januar seinen höchsten Wert. Gespurt werden konnte fast ausschließlich in den Hochlagen. Mit drei langen Kältephasen bot die zurückliegende Saison dem Langlaufzentrum Westfeld gute Möglichkeiten zur Schneeproduktion. Westfeld ist das einzige auch touristisch genutzte Langlaufzentrum der Region. Mit technischer Unterstützung kommen die Betreiber dort auf 60 Saisontage.

Winterwandern

Schneefall und eine vorhandene Schneedecke oder Raureifdecke sorgten für einen spontanen Anstieg an Wanderern in der Region, die nicht nur als Tagesgäste kamen, sondern sich oftmals auch eine kleine Auszeit mit Übernachtung gönnten. An 72 Tagen war die Landschaft in den Höhenlagen oberhalb von 700 Metern schneebedeckt. Dieser Wert liegt unter dem langjährigen Mittel. Nicht nur das allgemeine Wandern, sondern auch im Speziellen, das Schneeschuhwandern wurde sehr gut nachgefragt an den Tagen, an denen genug Schnee vorhanden war.


Wandern im Winter funktioniert als touristisches Angebot inzwischen jedoch auch ohne Schnee, nicht nur bei Sonnenschein und trockenem Wetter, sondern auch bei Regen und Wind. Das sogenannte Wildwetterwandern findet zunehmen mehr Akzeptanz. Immer mehr Menschen statten sich aus mit hochwertiger, gut schützender Outdoorkleidung, die den Aufenthalt in der Natur auch bei diesem Wetter angenehm macht. Zudem ist das Bewusstsein der gesundheitsförderndem Wirkung gestiegen. Positiv für die touristischen Destinationen: die gestiegene Akzeptanz federt die wetterbedingten Schwankungen der Nachfrage etwas ab. In Verbindung mit Genussangeboten wie Sauna, Kaminfeuer und gutem, gesunden Essen ergeben sich attraktive Urlaubsangebote.

Events

Erstmals nach zwei Jahren Pause konnten die Weltcups an der Winterberger Bobbahn und der Skisprung Weltcup in Willingen wieder mit Zuschauern stattfinden. Dies brachte zusätzliche Tages- und Übernachtungsgäste in die Region. Der Snowboard Weltcup am 10. und 11. Dezember am Winterberger Poppenberg fand erstmals zu Saisonbeginn statt. Winterberg sprang für Livigno ein und zeigte, dass der Winter im Mittelgebirge eine hohe Planbarkeit hat. Bei bestem Winterwetter fingen die Kameras die schönsten Winterbilder ein und schickten sie in die Welt.



Energie

Besonders zu Beginn der zurückliegenden Saison bestimmte das Energie-Thema die öffentliche Diskussion. Die unsichere Preissituation bereitete auch den Liftbetreibern große Sorgen. Letztlich kam es deutlich weniger schlimm, als befürchtet, jedoch dennoch wenig zufriedenstellend. Die Bedingungen der Energiepreisbremse bringen für die Liftbetreiber kaum Entlastung, da sie sich auf das Coronajahr mit dem Lockdown bezieht. Für die kleinen und mittleren Skigebiete war die Situation aus einem weiteren Grund unbefriedigend: Ihnen wurden Verträge zu vergleichsweise hohen Festpreisen angeboten, eine Alternative gab es für sie nicht. Nur die allergrößten Stromabnehmer mussten sich auf Abnahme zu flexiblen Bedingungen einlassen. Letzteres erwiesen sich im Verlauf der Saison, nach Beruhigung der Marktsituation, als die günstigere Variante. Diese führte zu unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

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