Winterberg gegen Windrad-Wildwuchs
Veröffentlicht: Mittwoch, 15.01.2025 05:43
Die Stadt Winterberg will Gewinne aus der Windkraft in der Stadt halten und sich gleichzeitig gegen die Zerstörung der Landschaft durch Windräder einsetzen

Die Stadt Winterberg will weiter gegen einen Wildwuchs von Windenergie kämpfen. Die Stadt ist enttäuscht, dass die Bezirksregierung Arnsberg keine der vorgeschlagenen Änderungen in den aktuell ausgelegten Plänen berücksichtigt hat. 4 Prozent der Fläche von Winterberg sind für Windräder vorgesehen.
Die Bezirksregierung Arnsberg hat die Änderung des Regionalplanes erneut öffentlich ausgelegt. Bis zum 5. Februar können auch Winterberger ihre Einwände gegen die Pläne vorbringen.
Heute sind die Windkraftplanungen Thema im Bauausschuss.
Städte und Gemeinden im HSK haben kein Mitspracherecht
Die Planungshoheit über den Bau von Windkraftanlagen liegt nicht in den Händen der Stadträte und Stadtverwaltungen. Landesregierung und insbesondere die Bezirksregierung Arnsberg legen im Regionalplan fest, in welcher Größenordnung und vor allem wo Windkraft-Flächen in den jeweiligen Städten entstehen. „Den Städten und Gemeinden sind dabei komplett die Hände gebunden, wir haben rechtlich keinerlei Handhabe, in diese Planung einzugreifen. Dies hat nichts mehr mit kommunaler Selbstverwaltung zu tun“, kritisierte Michael Beckmann dieses Vorgehen scharf.
Sorge um Tourismus
"Wir werden auch in der jetzt laufenden öffentlichen Beteiligung nicht müde, unsere klaren Forderungen zu adressieren. Zudem werden wir mit aller Konsequenz weiter unseren Winterberger Weg verfolgen, um möglichst viel Wertschöpfung aus der Windenergie in unserer Stadt zu halten und sie für unsere Bürgerinnen und Bürger einzusetzen“, zeigt sich Michael Beckmann kämpferisch, aber auch dankbar für die Unterstützung vieler. Und er legt nach: „Unsere wunderschöne Natur ist ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger. Dafür kämpfen wir. Sie ist aber auch eine tragende Säule für den Tourismus, der für unsere Stadt in Sachen Wirtschaftskraft sowie Arbeitsplätze dominierend ist. Es ist nicht zu akzeptieren, dass dieses Fundament wegbricht, weil die Gefahr besteht, dass Gäste sich wegen des zerstörten Landschaftsbildes abwenden und Winterberg dadurch unverhältnismäßig belastet wird. Eine Akzeptanz-Studie der IHK Arnsberg und ein Gutachten, das die WTW beauftragt hat, bei der potentielle Gäste zur Windkraft im Sauerland befragt wurden, belegt diese These“, so Winterbergs Bürgermeister. Diese Studien haben uns dazu gedient, neben der klaren Haltung des Rates und der Winterberger Bürgerinnen und Bürger, ein weiteres Argument im Rahmen des Prozesses bei der Bezirksregierung vorzutragen.