Windkraft im Sauerland: Pläne werden konkreter

Städte und Gemeinden im HSK beschäftigen sich aktuell intensiver mit dem Thema Windenergie. Bis 2024 müssen konkrete Flächen definiert werden

Im Sauerland sollen weitere Windkraftanlagen entstehen. In Meschede und Bestwig stimmen die Räte in dieser Woche über das Thema Windenergie und das weitere Vorgehen ab.

Wenn die Städte und Gemeinden weiterhin mitbestimmen wollen, wo im Ort Windräder gebaut werden, müssen sie bis Anfang 2024 einen Flächennutzungsplan einreichen. Sie müssen erklären, welche Flächen warum in Frage kommen oder auch nicht. Damit dieser Plan rechtskräftig ist, darf er aber nicht zu viele Gebiete ausschließen, sondern muss der Windenergie genügend Raum bieten. In der heutigen Ratssitzung in Meschede geht es darum, diese Flächen zu definieren. Der Rat soll über "harte" und "weiche" Tabuzonen abstimmen. Die harten Zonen können rechtlich gesehen nicht bebaut werden, zum Beispiel weil Sicherheitsabstände nicht eingehalten werden können. Bei den weichen Tabuzonen handelt es sich um Gebiete, die rechtlich zwar bebaut werden könnten, aber bei denen die Stadt oder die Gemeinde dagegen ist. In Meschede ist das zum Beispiel, weil zum Modellflugplatz Eversberg ein weiterer Sicherheitsabstand von 300m eingehalten werden soll. Auf anderen Flächen geht es um einen zusätzlichen Abstand zu Wohngebäuden.

Übrig bleibt dann die sogenannte "Potenzialfläche". In Meschede beträgt die Potenzialfläche laut Stadt 4.731 Hektar. Das sind 21,7 Prozent des gesamten Mescheder Stadtgebiets und betreffe vor allem den Nordosten, den Arnsberger Wald, den Westen und den Süden. Es gebe derzeit noch keine genaueren städtebaulichen Pläne für diese Fläche, heißt es. Darum kümmert sich ab Anfang nächsten Jahres ein Fachbüro aus Warendorf. Eine Studie des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz hat gezeigt, dass in Meschede zwischen 21 und 50 Windräder gebaut werden könnten.

Auch Bestwig, Sundern und Brilon beschäftigen sich mit Windkraft

Auch Bestwig beschäftigt sich diese Woche im Gemeinderat mit dem Thema Windenergie. Auch hier wolle man jetzt "alle gemeinsam Gas geben", so die CDU, um den Windkraftausbau in den nächsten Jahren noch mitbestimmen und steuern zu können. Man wolle sich bei der Suche nach einer Potenzialfläche auf wenige, wichtige "weiche Tabuzonen" beschränken. Ein wichtiges Kriterium sei der Mindestabstand von 1000 Metern zu Wohngebäuden. Das solle die Akzeptanz im Ort stärken. "Das Ziel, den Arnsberger Wald freizuhalten, ist erledigt", heißt es von der SPD.

In Sundern und Brilon liegen noch bis Anfang Januar Pläne zu genehmigten Windkraftanlagen in Stockum und Hagen bzw. Alme und Madfeld öffentlich aus. Dort können sich Anwohner über geplante Anlagen informieren. In Brilon geht es um insgesamt zwei Windkraftanlagen. In Sundern sind es 12 Anlagen.

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