Wieder mehr Windpockenfälle im Sauerland
Veröffentlicht: Freitag, 14.03.2025 06:24
Experten raten dazu, Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen.

Windpocken haben im Hochsauerlandkreis fast das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. Nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden 2024 69 Windpockenerkrankungen festgestellt. In den Coronajahren hatten die Windpocken-Fälle mit 8 Fällen im Jahr 2022, 17 Fällen in 2021 und 23 Fällen in 2020 einen Tiefststand erreicht. Seit 2023 kam es wieder zu einer Zunahme der Infektionen mit 39 Fällen. Vor der Pandemie im Jahr 2019 wurden ebenfalls 69 Windpocken-Fälle im HSK gemeldet.
„Windpocken gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten und sind äußerst ansteckend. Daher raten wir dazu, insbesondere Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen“, so der AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider. Auslöser für Windpocken (Varizellen) ist das sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen wird.
„Die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI empfohlenen Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen selbstverständlich für ihre Versicherten bezahlt“, so Schneider. Für die Grundimmunisierung im Kleinkindalter empfiehlt die STIKO zwei Impfstoffdosen im Alter von elf und 15 Monaten. Eine Impfung kann nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter erfolgte, heißt es.
Hohe Ansteckungsgefahr
Die Ansteckungsgefahr beginnt einen Tag, bevor der Hautausschlag auftritt, und endet, wenn die Bläschen austrocknen. Erst zehn Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung äußert sich die Infektion in Form von Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen und Fieber. Ein bis zwei Tage später treten linsengroße rote Flecken auf der Haut auf, die sich zunächst in stark juckende Knötchen, anschließend in Bläschen verwandeln. Die Bläschen sind mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, die in hohem Maße ansteckend ist. Innerhalb von ein bis zwei Wochen verkrusten sie und fallen ab. Windpocken sollten nicht aufgekratzt werden.
Die Windpocken-Erreger bleiben, wie alle Herpesviren, nach einer durchgemachten Windpockeninfektion im Körper. Sie ruhen sozusagen und können unter besonderen Umständen reaktiviert werden. Dann verursachen sie die sogenannte Gürtelrose (Herpes Zoster).