Wie der Tourismus der Zukunft im Sauerland aussieht

Hochwertig, nachhaltig und inspirierend. Mit diesen Attributen will das Sauerland Touristen anlocken. Die sollen auch von weiter weg kommen.

© Sauerland-Tourismus e.V. / Paul Masukowitz / REACT-EU

Das Einzugsgebiet soll größer werden. Das ist nach eigenen Angaben eins der wichtigsten Vorhaben des Sauerland Tourismus in den kommenden Jahren. In den „Stammregionen“ an Rhein und Ruhr, sei man bereits sehr bekannt, so Rouven Soyka vom Tourismus-Verband. In Zukunft wolle man auch vermehrt Gäste aus den Nachbarbundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen ins Sauerland holen. Dabei helfen soll der vor wenigen Jahren etablierte Werbeslogan als „Deutschlands inspirierende Outdoorregion“. Damit sollen die Aspekte Natur, Erlebnis und Abenteuer hervorgehoben werden, so Soyka.

Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit

Ein wichtiger Baustein dafür sei das Thema Qualität. Viele Menschen erwarteten mittlerweile im Urlaub besondere Hochwertigkeit, diese wollen die Touristiker liefern. Dass man in der aktuellen Situation nicht um Preiserhöhungen herumkomme, müsse auch den Gästen klar sein. Sie sollen deswegen laut Soyka durch ein qualitativ ansprechendes Angebot angelockt werden und so das Gefühl haben, das Geld sinnvoll auszugeben.

Zudem spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Einige Betriebe würden dort schon als gutes Beispiel vorangehen, man wolle in Zukunft noch mehr Gaststätten oder Hotels dazu bewegen, das Thema stärker umzusetzen, so Soyka, dabei sei jeder kleine Baustein wichtig. Der Sauerland Tourismus bemüht sich derzeit darum, als nachhaltige Urlaubsregion zertifiziert zu werden. Zudem will die Wintersportarena ein klimaneutrales Skigebiet schaffen.

Herausforderungen: Klimawandel und Besucherlenkung

Gerade im Winter ist laut Sauerland Tourismus ein Umdenken nötig. Da es immer weniger schneit, brauche es Alternativen zum Kernbereich Skisport. Dieser sei zwar weiterhin ein Besuchermagnet, allerdings gebe es noch weitere Möglichkeiten, auch im Winter das Sauerland zu erleben, so Soyka. Bestimmte Angebote müssten ganzjährig ausgebaut werden, eine Winterwanderung durch die Kälte könne auch ohne Schnee ein besonderes Erlebnis sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Akzeptanz in der Bevölkerung. Die sei zwar im Sauerland traditionell sehr hoch, so Soyka, weil die Menschen wüssten, wie wichtig der Tourismus wirtschaftlich für die Region sei. Allerdings gebe es an einigen Stellen noch Nachbesserungsbedarf, um auch in Zukunft die Sauerländer hinter sich zu haben. Dabei spielt vor allem der Begriff „Besucherlenkung“ eine Rolle. Ziel sei es, den Gästen einen Überblick zu schaffen, an welchen Punkten der Andrang besonders groß ist und dafür Alternativen zu bieten. So könnte man zum Beispiel Skifahrer darauf hinweisen, in welchen Gastronomiebetrieben Plätze frei sind, um die Situation auf den Pisten zu entspannen und gleichzeitig den Betreibern Gäste zu verschaffen. Außerdem soll ein Fokus auf der Herausstellung von Geheimtipps in der Region liegen.

Zukunftsforum mit 150 Teilnehmern

Diese oben genannten Punkte waren auch Thema beim Sauerland-Zukunftsforum unter der Woche in der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede. 150 Touristiker aus der Region tauschten sich dort über die aktuelle Situation im Sauerland und die geplanten Entwicklungen in Zukunft aus. 

Insgesamt könne man mit der Tourismussituation im Sauerland aber nach wie vor sehr zufrieden sein, so Soyka abschließend.


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