Telefonseelsorge im Sauerland sucht Ehrenamtliche
Veröffentlicht: Donnerstag, 24.10.2024 00:45
Es wird immer schwieriger ehrenamtliche Mitarbeitende für die Telefonseelsorge zu finden. Gleichzeitig haben die Sauerländer mehr Gesprächsbedarf.

Die Telefonseelsorge Hochsauerlandkreis hat Probleme genügend Ehrenamtliche zu gewinnen. Die Gründe: "Mehr Frauen sind voll berufstätig. Ehrenamt bedeutet Zeitaufwand und Zeit ist begrenzt. Jüngere Menschen wollen Flexibilität und freie Zeit, keine Verpflichtungen im Ehrenamt", so Tina Schwefer von der Diakonie Ruhr Hellweg. Sie leitet die Telefonseelsorge HSK. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach Gesprächen. Um den steigenden Bedarf zu bewältigen, bildet die Telefonseelsorge Anfang des neuen Jahres neue Ehrenamtliche aus. Für den Kurs haben die Anmeldungen begonnen.
Darum rufen Sauerländer bei der Telefonseelsorge an
Die Menschen möchten reden. Die Themen seien vielfältig: Alltag, Sorgen, Erkrankungen, Weltpolitik, Gesellschaft, Einsamkeit so Tina Schwefer. Die Zuhörfähigkeit habe sich verringert. Für Kommunikation im Alltag , in Familien, etc. werde sich die Zeit nicht genommen. "Die digitale Welt hat uns im Griff."
Zudem werde in den Medien, in medizinischen Einrichtungen ( Arztpraxen, psychologisch-therapeutischen Einrichtungen) , pflegerischen Einrichtungen ( Heime, Wohneinrichtungen) , in Verbindung mit Suizid immer häufiger auf die Telefonsorge verwiesen. Das bedeutet immer mehr Anrufende, so Schwefer.
Manche Anrufer melden sich täglich
Anrufende erlebten bei der Telefonseelsorger Menschen, die Zeit haben, empathisch, wertfrei, respektvoll und professionell sind. "Daher rufen sie auch öfter bis hin zu täglich an. Dadurch steigen die Anruferzahlen" so die Leiterin der Telefonseelsorge.
5000 Anrufer im Jahr
Die Anrufenden bei der Telefonseelorge HSK sind zwischen 10 und 80 Jahren alt. Die meisten sind zwischen 50 und 60 Jahren alt.
Im vergangenen Jahr haben die Ehrenamtlichen bei der Telefonseelsorge 5000 Anrufe entgegengenommen.
45 Menschen arbeiten aktuell bei der Telefonseelsorge im HSK.
Neuer Kurs für Ehrenamtliche
Es gibt keine Grundvorausetzungen zur Ausbildung für die Telefonseelsorge. Wünschenswert seien aber natürlich Empathie, offenes Ohr, Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit, Einlassen auf Selbsterfahrung und Zeit, so Tina Schwefer. Der flüssige Umgang mit Sprache sei jedoch Voraussetzung.
Die Ausbildung für die Telefonseelsorge dauert rund 14 Monate - je nach Gruppengröße(einmal wöchentlich drei Stunden).
So könnt ihr euch anmelden:
(0 29 21) 36 20-140 oder per E-Mail an: tschwefer@diakonie-ruhr-hellweg.de.