Sauerland: Telefonseelsorge weiterhin stark gefragt

Immer mehr junge Sauerländer rufen bei der Telefonseelsorge an. Das hat die Diakonie Ruhr-Hellweg jetzt bekannt gegeben. Vor allem die Zahl der zehn bis 19-Jährigen mit Suizidgedanken nehme zu.

© Telefonseelsorge HSK

Der Bedarf nach einem Gespräch mit der Telefonseelsorge im Hochsauerlandkreis steigt. Tina Schwefer arbeitet bei der TelefonSeelsorge Hochsauerland. Die Hintergründe der Anrufer bei der Hotline seien grundverschieden. "Frauen, Männer von 20 bis 80 Jahren aus dem ganzen Sauerland und noch weiter. Sie sind verzweifelt, wütend, haben Existenzsorgen, Eheprobleme und oft auch Suizidgedanken. Wir versuchen, die Menschen in dieser extremen Situation aufzufangen: ein Anker zu sein.“ so Schwefer. Im letzten Jahr gingen rund 5.000 Anrufe bei der TelefonSeelsorge ein, bei 400 davon ging es explizit um Suizidgedanken. Im Durchschnitt rufen mehr Frauen als Männer an, so die Diakonie Ruhr-Hellweg.

Die Ausbildung zum Telefonseelsorger dauert rund 15 Monate. „Wir wollen mit unserem Angebot das Thema Suizid aus der Tabuzone holen. Wir sind für Betroffene und Angehörige da, natürlich vollkommen anonym. All unsere Mitarbeitenden sind in der Suizidprävention geschult. Und wir bieten zusammen mit der TelefonSeelsorge Deutschland sogar eine App zur Soforthilfe an, auch Chatten ist möglich.“, so Schwefer.

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