Stadt Winterberg gründet eigene Energieunternehmen

Die Stadt Winterberg hat beschlossen, zwei kommunale Energieunternehmen zu gründen, um die Wertschöpfung aus Windkraft im Stadtgebiet zu halten. Dies ist eine Reaktion auf das Wind-an-Land-Gesetz von 2022, das den Städten die Kontrolle über die Ausweisung von Windkraftflächen entzieht.

Seit mittlerweile zwei Jahren verfolgt die Stadt das Ziel, die Erträge aus der Windenergie im eigenen Gebiet zu behalten. In der letzten Ratssitzung wurden wichtige Beschlüsse dafür gefasst: Die Stadtwerke Winterberg Energie Verwaltungs GmbH und die Stadtwerke Winterberg Energie GmbH & Co. KG sollen gegründet werden, um die Erzeugung erneuerbarer Energien voranzutreiben. Bereits im Dezember 2023 hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, die Energiewende im Bereich Windenergie und Photovoltaik mit einem eigenen Modell anzugehen. Die Verwaltung hat seitdem mögliche Kooperationspartner ausgewählt und die rechtlichen Grundlagen geschaffen, so die Stadt Winterberg. Die Wahl fiel auf die KT Energie Ventures GmbH, die nun gemeinsam mit der Stadt die Energiewende vorantreiben wird. „Wir haben uns für die KT Energie Ventures GmbH entschieden, weil sie viel Erfahrung im Bereich erneuerbare Energien mitbringt. Mit Experten wie Dr.-Ing. Norbert Menke, Dr. jur. Werner Süss und Tanja Kreuz an unserer Seite sind wir gut aufgestellt", so Bürgermeister Beckmann.

Anlagen müssen entstehen

 „Wir können Windkraftanlagen nicht mehr verhindern. Das Wind-an-Land-Gesetz hat uns die Kontrolle entzogen. Jetzt geht es darum, die wenigen verbleibenden Einflussmöglichkeiten zu nutzen und die lokale Wertschöpfung zu sichern", so Bürgermeister Beckmann.

Die Stadt habe sich dafür eingesetzt, dass möglichst wenig Windenergiebereiche ausgewiesen werden, um die Landschaft zu schützen. Der aktuelle Plan sieht neun Windenergiebereiche mit einer Gesamtfläche von 597 Hektar vor, was 4,03 % des Stadtgebiets entspricht. Die Stadt hat eine Stellungnahme eingereicht, um diese Flächen zu reduzieren, da der Tourismus eine wichtige Rolle für Winterberg spielt. Vier der neun Windenergiebereiche sind bereits an private Investoren verpachtet. Die Stadt will die verbleibenden Flächen selbst nutzen, um die lokale Wertschöpfung zu sichern. Dies gilt nicht nur für Windkraft, sondern auch für Photovoltaik und kommunale Wärmeplanung.

Die Stadt Winterberg will die größtmögliche Wertschöpfung vor Ort behalten, die Winterberger und Unternehmen beteiligen und maßgeblichen Einfluss auf die Planung und Umsetzung der Windenergielagen haben. Die neu gegründeten Energieunternehmen sollen die Erträge aus der Windenergie in die lokale Infrastruktur investieren.

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