Schmallenberg-Latrop: Neue Wendung im Wisentstreit

Dorfgemeinschaft Latrop fühlt sich nicht gut informiert

© Wisent-Welt-Wittgenstein

Im Wisentstreit im Schmallenberger Sauerland gibt es eine neue Wendung.

Die Latroper Dorfgemeinschaft hat wegen des dort geplanten Wisentgatters heute einen Brief an NRW-Umweltministerin Heinen-Esser geschickt. Im Dorf herrsche Verunsicherung wegen unterschiedlicher Aussagen, heißt es.

Zunächst hätten 15 weibliche Tiere in dem geplanten Gatter gehalten werden sollen, im Dezember sei dann von 25 Tieren die Rede gewesen.

Einem Kompromiss zum Kompromiss werde man nicht zustimmen, heißt es. Wie schon in der Vergangenheit, werden wir auch heute nur lückenhaft über die Vorgehensweise des Umweltministeriums und des Trägervereins informiert, so die Dorfgemeinschaft.

Geld sei in der Corona-Krise woanders wichtiger, hieß es im April

Im April letzten Jahres hieß es nach einem Besuch der Umweltministerin, dass viele Latroper nach wie vor gegen ein Wisentgehege in ihrem Tal seien. Alle Latroper seien sich einig, dass es in der aktuellen Corona-Krise völlig falsch wäre, viel Geld für einen Zaun als Übergangslösung auszugeben. Das Geld würde an anderer Stelle dringender gebraucht.

Bei einer virtuellen Dorfversammlung mit anschließender Online-Abstimmung habe es kein einheitliches Bild gegeben. Ein Teil ist komplett gegen ein Gatter, die andere Hälfte fordert einen sehr viel kleineren Zaun.

Über das Ergebnis der Umfrage habe man im Dorf viel diskutiert und sich letztendlich gegen eine übergangsweise Gatterlösung entschieden. Es bestehe nach wie vor die Befürchtung, daß in Zukunft Gäste wegen des Gatters ausbleiben könnten.

Ministerin Heinen-Esser war im Februar 2020 in Latrop

Ende Februar 2020 war die Ministerin in Latrop gewesen. Knapp 300 Latroper hatten ihren Ärger auf der Pressekonferenz mit der Landesumweltministerin gezeigt. Der letzte Vorschlag war, die Wisente auf rund 800 Hektar einzuzäunen, davon würden allerdings 700 Hektar auf den Schmallenberger Ortsteil Latrop fallen.

Ministerin Heinen-Esser hatte angeregt, das Gebiet insgesamt auf rund 500 Hektar zu verkleinern.

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