Schiefergrube Magog in Bad Fredeburg will erweitern

Anwohner befürchten das Heranrücken der Schieferhalde. Der Bezirksausschuss Bad Fredeburg hat das Thema heute in einer Sondersitzung auf der Tagesordnung.

© Anliegergemeinschaft Schieferweg

Die Betreiber der einzigen Schiefergrube im Hochsauerlandkreis möchten ihr Betriebsgelände erweitern. Die Pläne des Unternehmens Magog stoßen bei den Anliegern auf Widerstand. Sie befürchten, dass die Halde für Schieferabfall jetzt noch näher an ihre Häuser rückt. Die Erweiterungspläne der Schiefergrube Magog sind heute Abend einziges Thema auf einer Sondersitzung des Bad Fredeburger Bezirksausschusses. Die Anliegergemeinschaft hat Redezeit beantragt, um ihre Sicht der Dinge darzulegen. Sie fühlt sich von der schnellen Ansetzung der außerordentlichen Sitzung überrollt.

Magog hatte schon 2020 sein Gelände erweitern wollen. Auch damals waren Anwohner auf die Barrikaden gegangen. In Schreiben und Gesprächen hätten sie ihre Sorgen zum Ausdruck gebracht, heißt es in der Verwaltungsvorlage zum heutigen Bezirksausschuss.

Anliegergemeinschaft befürchtet das Heranrücken der Schieferhalde

Wenn die Schiefergrube Magog ihre Betriebsgelände erweitert, dann würde der Wald als Pufferzone zu den Häusern wegfallen, so die Befürchtung der Anliegergemeinschaft Schieferweg. Außerdem rechnen sie mit mehr Lärm und Dreck. Der Vorwurf der Anlieger an die Stadt Schmallenberg: "Die Schutzbedürfnisse (und die Sichtweise) der Anwohner, für welche die Entscheidung langfristige und weitreichende Konsequenzen haben wird, bleiben unberücksichtigt."

Die Anliegergemeinschaft möchte den Entscheidungsträgern frühzeitig ihre Sorgen und die Bitte vortragen, um vor einem Beschluss anwohnerfreundlichere Alternativen – die beide Seiten zufrieden stellen – intensiv zu prüfen.

Schiefergrube Magog braucht Platz für die Herstellung eines neuen Produkts

Die Schiefergrube Magog möchte ihre Betriebsfläche erweitern und zwei 50 mal 50 Meter große Hallen bauen. Dort soll das Steinfurnier "VENEO Slatepanel" hergestellt werden. Diese Schieferplatten sind sehr dünn und groß(2,50 mal 1,20 Meter). Sie können statt Holzfurnier zum Beispiel im Badbereich oder für Möbel verwendet werden. "Damit wollen wir neue Märkte erschließen und uns für die Zukunft aufstellen", sagt Georg Guntermann. Er ist der geschäftsführende Gesellschafter der Schiefergrube Magog. "Ich verstehe die Aufgeregtheit nicht", so Guntermann. Es gehe aktuell nur um einen Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Flächennutzungsplans. Bevor die Schiefergrube Baurecht bekommt, müssten noch 80 Behörden und auch die Bürger beteiligt werden.

Schiefergrube Magog

Die Schiefergrube Magog hat in Bad Fredeburg eine 165-jährige Tradition. Das Unternehmen vertreibt weltweit Dach- und Wandschiefer und Naturstein für innen und außen. Aktuell hat das Unternehmen 30 Mitarbeitende. Wenn die Erweiterung umgesetzt wird, will Magog 10 weitere Arbeitsplätze schaffen, so Georg Guntermann.

Um die rot umrandete Fläche will Magog sein Betriebsgelände erweitern© Stadt Schmallenberg
Um die rot umrandete Fläche will Magog sein Betriebsgelände erweitern
© Stadt Schmallenberg

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