Sauerland: Vereine bereiten ihre Schützenfeste vor
Veröffentlicht: Mittwoch, 09.04.2025 08:19
Einige Schützenvereine im Hochsauerlandkreis haben ihre Festfolge geändert.

Die Schützenvereine und Schützenbruderschaften im Sauerland bereiten sich auf ihre Schützenfeste vor. Die Saison startet in diesem Jahr am 2. Mai traditionell mit dem Schützenfest in Schmallenberg-Kückelheim/Arpe. Rund 160 Schützenfeste werden ab dann bei uns gefeiert. Die drei Schützenbünde im Hochsauerlandkreis Arnsberg, Meschede und Brilon haben zusammen 91.514 Mitglieder (Stand 14.4.24).
Die meisten Schützenvereine halten an Tradition fest
In einigen Orten wird sich die Schützenfestabfolge ändern. Zum Beispiel in Bestwig-Ramsbeck: Dort wird das Schützenfest vom zweiten Juli-Wochenende auf Fronleichnam verlegt, da „keine“ Musik zu finden war. Velmede-Bestwig feiert bereits seit letztem Jahr von Freitag bis Sonntag (vormals Samstag - Montag) aufgrund der sinkenden Besucherzahlen am Montag und dem Wechsel des Festwirtes. Schützenvereine und Schützenbruderschaften, die keine Probleme mit dem Festwirt, Personal oder der Musik haben, wird kein Grund für eine Änderung gesehen, so Frank Schröder, Kreisoberst des Kreisschützenbundes Meschede. Das seien die meisten.
Das gilt auch für den Kreisschützenbund Brilon. Der Heimatschutzverein Brilon-Wald streicht allerdings den Festumzug zum Sonntag. So soll der Ablauf kompakter und attraktiver werden. In Medebach-Düdinghausen war der Montag als Schützenfesttag abgeschafft worden. Dort gebe es mittlerweile den den Wunsch Montag wieder zu feiern, sagt Jürgen Dessel, Kreisgeschäftsführer des Briloner Schützenbundes.
Sicherheit
Die Organisatoren von Festen müssen immer mehr Sicherheitsbestimmungen einhalten, Zufahrtsstraßen absperren und Streckenposten einsetzen. "Die gesetzliche Bestimmungen für die Umzüge liegen eigentlich vor", sagt Jügen Dessel. Nach Anschlägen wie in Mannheim oder München sei man besonders vorsichtig. Weil viele Schützen auch an den Karnevalsumzügen beteiligt sind, hätten sie Routine beim Organisieren. Wie auch im vergangenen Jahr werden Zufahrtswege durch Bauhof und Feuerwehr abgesperrt. "Aus der Nachbarschaft gibt es Hilfe, weil die Schützen vor Ort auch mitfeiern möchten. Nur wenn der neue König am Montag abgeholt wird, muss spontan etwas auf die Beine gestellt werden, weil man vorher nicht weiß, wo der Zug langführt", so Dessel.
Auch die Vereine und Gesellschaften im Schützenkreis Meschede werden wie gewohnt ihre Sicherheitskonzepte bei der zuständigen Behörde einreichen. Kreisoberst Frank Schröder: " Sollten sich keine Beanstandungen ergeben, finden die Feste so wie in den letzten Jahren statt. Gibt es Gesprächsbedarf, werden diese Punkte geklärt, bis es passt."
Finanzielle Situation und Kosten
Während der Corona-Pandemie sind die Schützenfeste im Sauerland abgesagt worden. Die Schützenvereine sind in dieser Zeit ohne Einnahmen geblieben. Mittlerweile hat sich die finanzielle Lage der Vereine wieder verbessert. Immer noch gilt aber: "Kosten minimieren und Erträge optimieren: Die Schützenvereine stehen nach wie vor unter Kostendruck", so Jürgen Dessel, Geschäftsführer des Kreisschützenbundes Brilon. Das Bier wird wohl in diesem Jahr mindestens 10 Cent teurer, weil auch die Brauereien die Preise erhöht haben, aber das entscheide jeder Schützenverein für sich. Problematisch bleibe es immer noch einen Festwirt zu finden, weil der oft auch kein Personal zusammen bekommt.. Auch Festmusik zu finden sei immer schwerer, so Dessel.
Frank Schröder, der Kreisoberst des Schützenbundes Meschede sagt zur finanziellen Lage der Vereine: " Mir sind da nur positive Informationen bekannt. Auf unserem „Auftakt“ in die Schützenfestsaison, dem Kreispokalschießen eine Woche vor der Kreisversammlung, waren alle frohen Mutes und vor allem voller Vorfreude auf „ihr“ Schützenfest."
Frauen in Schützenvereinen
"Keiner der mir bekannten Vereine und Gesellschaften sieht ein Problem darin, sich für Frauen zu öffnen", so die Einschätzung von Frank Schröder. Dennoch verbiete es bei den „Bruderschaften“ die Satzung Frauen aufzunehmen. Eine Satzungsänderung sei mit viel Aufwand verbunden und unterliege strengen Regularien und Gesetzesvorgaben, so Schröder. Ob dieser Weg beschritten werden soll, obliege den Vorständen und in letzter Instanz der 2/3 Mehrheit der Versammlung.
Auch im Kreisschützenbund Brilon gibt es keine Vorbehalte gegen Frauen in den Vereinen. Im Schützenerein in Winterberg-Langewiese seien Frauen schon jahrelang im Vorstand, nennt Jürgen Dessel ein Beispiel. Auch die Vereine in Medebach, Küstelberg und Titmaringhausen haben sich im vergangenen Jahr für Frauen geöffnet. Der Schützenverein in Medebach hat so gleich 10 neue weibliche Mitglieder gewonnen. "Frauen machen Musik, sind im Hofstaat und feiern seit jeher mit den Männern" , sagt Dessel.