Sauerland: Schutzzäune gegen die Afrikanische Schweinepest

Die Zahl der bestätigten Schweinepestfälle steigt in den Nachbarkreisen auf 40, im HSK wurde noch kein infiziertes Wildschwein gefunden.

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Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) werden aktuell in den Nachbarkreisen Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein kilometerlange Schutzzäune zum Teil durch unwegsames Gelände errichtet. Für Waldbesucher, Jäger und für die Land- und Forstwirtschaft sollten Tore oder Überfahrrampen installiert werden. Unterdessen steigt die Zahl der Tiere, bei denen das Virus nachgewiesen wurde. 40 sind es aktuell, vor einer Woche waren noch 15. Im HSK gibt es bislang laut Landwirtschaftsministerium keinen bestätigten Fall.

Mobile und feste Zäune

Mobile und feste Zaunanlagen seien zusammen mit der bereits erfolgten Einrichtung von Sperrzonen wichtige Bausteine zur Eindämmung der Tierseuche, sagte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen heute in Olpe. Die Zäune sollen verhindern, dass Wildschweine aus den betroffenen Gebieten abwandern und sich die Tierseuche ausbreitet. Vor rund einem Monat war in der Nähe von Kirchhundem im Kreis Olpe ein verendetes Wildschwein entdeckt worden, das das Virus in sich hatte. Seitdem gelten auch im HSK Schutzmaßnahmen.

Schutzmaßnahmen auch im HSK

Größere Veranstaltungen im Wald wurden im Raum Schmallenberg vorsichtshalber abgesagt, auch wenn dort noch kein ASP-Fall aufgetreten ist. Wanderer sollen dort auf den Waldwegen bleiben und Hunde anleinen, damit Wildschweine nicht durch unbedachte Aktionen aufgeschreckt und vertrieben werden. Eine ASP-Infektion verläuft für Haus- und Wildschweine meist tödlich. Für andere Tiere und Menschen ist das Virus ungefährlich. Auch Schweinehalter hoffen, dass das Virus eingedämmt werden kann. Erkrankt ein Hausschwein, so muss in der Regel der gesamte Bestand getötet werden.

Suchteams des Landes, verstärkt durch Experten der Kreise sind im Einsatz, um verendete Tiere zu finden und schnell zu bergen. Das ist wichtig, um eine weitere Übertragungen auf andere Wildschweine zu verhindern. Mehr als 20 Teams des Landesbetriebs Wald und Holz sind im Einsatz. Im ganzen Land sind Jäger zur verstärkten Jagd auf Schwarzwild aufgerufen. 

Auch Stadt Arnsberg reagiert

Die Stadt Arnsberg trifft ebenfalls Vorsorge gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Die Technischen Dienste Arnsberg werden in den nächsten Tagen in den Stadtwaldflächen bei Arnsberg und Neheim die Papierkörbe entfernen. Dies erfolge, um einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen, heißt es von der Stadt. Tatsächlich wird die Afrikanische Schweinepest vor allem durch Lebensmittelabfälle von Menschen z.B. Wurstreste o.ä. verbreitet. Die Technischen Dienste hoffen auf Verständnis und bitten die Waldbesucher:innen ihre Abfälle mitzunehmen und zuhause zu entsorgen.

Der städtische Forstbetrieb bittet Bürgerinnen und Bürger außerdem darum, die Waldwege nicht zu verlassen und Hunde anzuleinen, da das Virus über kontaminierte Gegenstände wie z.B. Schuhe, Kleidung oder im Fell von Haustieren weiterverbreitet wird. Die Anleinpflicht im Naturschutzgebiet wird durch den kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Arnsberg kontrolliert.

"Gut auf den Ernstfall vorbereitet"

Ministerin Silke Gorißen: „Die Einrichtung von Sperrzonen und der Zaunbau sind wichtige Bausteine im gemeinsamen Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest. Nordrhein-Westfalen ist gut auf den Ernstfall vorbereitet gewesen. Die bisherigen Schutzmaßnahmen haben sich bislang bewährt. Eine Ausbreitung der Tierseuche über die Sperrzone II hinaus hat bis heute nicht stattgefunden. Die Wildtierseuchenvorsorgegesellschaft hat genug technisches Material, um einen Schutzriegel zur Eindämmung der Wildschweine in der betroffenen Zone aufzubauen. Die in den Kreisen durchgeführten notwendigen Schutzmaßnahmen ermöglichen dem Tourismus in der Region weiterhin Gestaltungsmöglichkeiten und lassen Landwirtschaft und Forstwirtschaft auch handlungsfähig.“

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