Sauerland: Prozessbeginn gegen Ex-Leiter des Weißen Rings

Vor dem Arnsberger Landgericht muss sich ein Mitarbeiter des Weißen Rings wegen Vergewaltigung verantworten.

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Der frühere Leiter der Außenstelle HSK der Opferschutzorganisation Weißer Ring muss sich ab Ende Februar wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor Gericht verantworten. Opfer soll eine von ihm betreute Frau sein. Prozessbeginn vor dem Arnsberger Landgericht ist am 29.02.. Es sind 7 Verhandlungstage angesetzt.

Anklage im März 2023

Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hatte im März letzten Jahres Anklage gegen den 74-Jährigen erhoben. Der Weiße Ring hatte den Missbrauchsverdacht im Februar 2021 selbst öffentlich gemacht und Strafanzeige gestellt. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Sommer 2020 in seiner Funktion als Mitarbeiter des Weißen Rings eine vom ihm betreute Frau vergewaltigt zu haben. Passiert sein soll das Ganze bei einer Entspannungsübung in der Wohnung der Frau.

Übergriffe sollen in der Wohnung der Frau stattgefunden haben

Der Angeklagte soll dabei umfassende Kenntnis vom Gesundheitszustand der Frau und ihrer psychischen Erkrankung gehabt haben. Auch über ihre Ablehnung gegenüber jeglichen sexuellen Handlungen und ihrer Unfähigkeit sich dagegen zur Wehr zu setzen, soll er informiert gewesen sein, so das Gericht in seiner Ankündigung. Er habe aufgrund früherer Mitteilungen der Zeugin gewusst, dass diese aufgrund ihrer Erkrankung nicht in der Lage sei, nein zu sagen, und dass er von ihr zu keinem Zeitpunkt ein „Nein“ hören werde.

Am 15.09.2020 soll der Angeklagte die Frau nach einer Therapiesitzung nach Hause gefahren haben. Dort soll es dann einen ähnlichen Vorfall gegeben haben.

Der Weiße Ring hatte den Mann nach Bekanntwerden der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung suspendiert. Die Vorwürfe waren durch Hinweise einer Opferanwältin und einer Beratungsstelle bekannt geworden.

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