Sauerland: Ex-Chef des Weißen Rings vor Gericht

Vorwurf der Vergewaltigung - Prozessauftakt vor dem Arnsberger Landgericht gegen den ehemaligen Chef des Weißen Rings im HSK

© Radio Sauerland

Der frühere Kreisvorsitzende der Opferschutzorganisation Weißer Ring im HSK muss sich ab heute wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor dem Arnsberger Landgericht verantworten. Er soll eine von ihm betreute Frau missbraucht haben. Es sind 7 Verhandlungstage angesetzt.

Anklage im März 2023

Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hatte im März letzten Jahres Anklage gegen den 74-Jährigen erhoben. Der Weiße Ring hatte den Missbrauchsverdacht im Februar 2021 selbst öffentlich gemacht und Strafanzeige gestellt. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Sommer 2020 in seiner Funktion als Mitarbeiter des Weißen Rings eine vom ihm betreute Frau vergewaltigt zu haben. Passiert sein soll das Ganze bei einer Entspannungsübung in der Wohnung der Frau.

Der Angeklagte soll dabei umfassende Kenntnis vom Gesundheitszustand der Frau und ihrer psychischen Erkrankung gehabt haben. Auch über ihre Ablehnung gegenüber jeglichen sexuellen Handlungen und ihrer Unfähigkeit sich dagegen zur Wehr zu setzen, soll er informiert gewesen sein, so das Gericht. Er habe außerdem gewusst, dass die Frau aufgrund ihrer Erkrankung nicht in der Lage sei, nein zu sagen, und dass er von ihr zu keinem Zeitpunkt ein „Nein“ hören werde.

Am 15.09.2020 soll der Angeklagte die Frau nach einer Therapiesitzung nach Hause gefahren haben. Dort soll es dann einen ähnlichen Vorfall gegeben haben.

Weißer Ring suspendierte den Mann

Der Weiße Ring hatte den Mann nach Bekanntwerden der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung suspendiert. Die Vorwürfe waren durch Hinweise einer Opferanwältin und einer Beratungsstelle bekannt geworden.

Weitere Meldungen

skyline