Sauerland: Plus bei der Gewerbesteuer

Sauerländer Kommunen haben zum Teil steigende Gewerbesteuereinnahmen. Das Geld wird zum Teil investiert.

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Sauerländer Kommunen nehmen zum Teil mehr Gewerbesteuer ein, als erwartet. Das ist das Ergebnis einer Radio Sauerland Umfrage. In Bestwig bleibt in diesem Jahr am Ende ein Plus in der Kasse. Die Kommune hat ihre Finanzen nach eigenen Angabe aktuell gut im Griff und steuert auf ein Einnahmeplus von rund 3,3 Millionen Euro zu. Auch Marsberg erwartet ein Plus bei den Mehrwertsteuereinnahmen und will das Geld beispielsweise in den Hochwasserschutz an der Diemel investieren. Meschede kann mit einem Gewerbesteuerplus das Haushaltsdefizit minimieren. Auch Schmallenberg erwartet Mehreinnahmen.

Gemeinde Bestwig

Bestwig hat seine Finanzen aktuell gut im Griff, heißt es. Für das laufende Jahr zeichnen sich im Haushalt der Gemeinde Mehrerträge von 4,67 Mio. Euro ab. Das könnte unterm Strich dazu führen, dass das Haushaltsjahr mit einem Plus in Höhe von 3,37 Mio. Euro abgeschlossen werden kann – statt wie ursprünglich erwartet mit einem Defizit von über einer Mio. Euro. Das jedenfalls ist das Ergebnis einen Zwischenberichts, den Gemeindekämmerer Roland Burmann vorstellte.


Bestwig profitiert dabei vor allem von der Gewerbesteuer. Dort nimmt die Gemeinde 5 Millionen Euro mehr ein als erwartet und wird voraussichtlich 11,5 Millionen Euro an Erträgen aus der Gewerbesteuer verbuchen können. Auch bei der Grundsteuer B seien Mehrerträge von 65.000 Euro zu erwarten, ebenso 150.000 Euro mehr an Zinserträgen von Kreditinstituten.

Stadt Marsberg

Auch Marsberg hat steigende Gewerbesteuererträge. Sie liegen 2023 mit 17.355 T€ um 3.803 T€ über dem fortgeschriebenen Planansatz von 13.551 T€. Die Abhängigkeit von einigen wenigen großen Gewerbebetrieben könne allerdings zu erheblichen Ertragsschwankungen führen. Das Gewerbesteueraufkommen in 2022 und besonders in 2023 sei außergewöhnlich hoch gewesen, heißt es. Das führe zu niedrigeren Schlüsselzuweisungen in den Folgejahren. So floss ein Teil der Gewerbesteuererträge in eine Rückstellung, um die Mehraufwendungen bei Umlagen durch die höhere Steuerkraft in Zukunft zumindest teilweise kompensieren zu können.

2023 wurden insgesamt 6,2 Mio. € investiert. Die Investitionen hätten die bilanziellen Abschreibungen überstiegen. Zum Jahresende 2023 hat die Stadt Marsberg Kredite in Höhe von 1,57 Mio. € bilanziert, 1,1 Mio. € kommen aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“. Der Jahresabschluss 2023 der Stadt Marsberg schließt mit einem Jahresüberschuss von 259.719,06 € ab. Er fließt komplett in die Ausgleichsrücklage. Die Ausgleichsrücklage ist in der Bilanz ein gesonderter Posten des Eigenkapitals. Sie kann zum Ausgleich von Fehlbeträgen eingesetzt werden. Dabei gilt ein Haushaltsplan dann noch als (fiktiv) ausgeglichen, wenn der Fehlbetrag durch die Ausgleichsrücklage aufgefangen werden kann. Für das laufende Haushaltsjahr 2024 erwartet die Verwaltung Dank der positiven Entwicklung bei der Gewerbesteuer ebenfalls ein ausgeglichenes Jahresergebnis. Die aktuellen Gewerbesteuermehrerträge sollen teilweise für die Deichertüchtigung an der Diemel und Maßnahmen im Rahmen des Starkregenrisikokonzeptes sowie für die Errichtung von Rettungspunkten im Wald bereitgestellt werden.


Stadt Meschede

Größter Einnahmequelle ist nach wie vor die Gewerbesteuer, so die Stadt. Rund 35 Mio. Euro hat die Stadt Meschede 2024 eingenommen - das sind 10,5 Mio. Euro mehr als im Haushaltsplan angenommen. Trotz der derzeit schwierigen Rahmenbedingungen sei die heimische Wirtschaft gut aufgestellt, so der Stadtkämmerer. Weniger Einnahmen als erwartet sollen laut Prognose dahingegen bei der Grundsteuer B, bei Einkommensteuer und der Umsatzsteuer in die Stadtkasse fließen.


Mehr Einnahmen bedeuten aber auch mehr Ausgaben. Denn bei höheren Steuereinnahmen muss die Stadt auch eine höhere Kreisumlage sowie eine höhere Jugendamtsumlage an den Hochsauerlandkreis zahlen. Macht für 2024 rund 1,7 Mio Euro mehr als veranschlagt. Unterm Strich wird das prognostizierte Jahresergebnis bei rund - 3,71 Mio. Euro liegen. Das bedeutet ein rund 80.000 Euro geringeres Defizit als erwartet.

Stadt Schmallenberg

Erfreulich sei vor allem die Entwicklung der Gewerbesteuer in Schmallenberg. "Auch in diesem Jahr dürften die Ertragserwartungen übertroffen werden, sodass wir den geplanten Fehlbetrag nicht benötigen werden. Für 2025 rechne ich mit Gewerbesteuererträgen von 18,3 Mio. €, vorausgesetzt, die Schmallenberger Unternehmen bleiben robust", so Kämmerer Andreas Plett.

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