Sauerland: Naturschutzprojekte halten Wasser im Wald

Im Arnsberger Wald liegt bei Hirschberg ein besonders schützenswertes Biotop

© Carsten Arndt, Wald und Holz NRW

Die Trockenheit und der Borkenkäfer sind in den vergangenen Jahren die Waldkiller Nummer 1 im Sauerland gewesen. Mit Waldnaturschutzprojekten im Arnsberger Wald will der Landesbetrieb Wald und Holz die Wald-Wasser Lebensräume wiederbeleben. Die Bäche sollen wieder naturnah fließen, ihre Auen sich ausdehnen können. Das ist auch ein Beitrag zum Schutz der Wälder und Artenvielfalt. Im Lehr- und Versuchsrevier in Hirschberg sind deshalb sechs zu enge, alte Durchflüsse zur Heve erneuert werden. Das Gewässer fließt in den Möhnesee.

Biologische Vielfalt ist in diesem Teil des Arnsberger Waldes besonders hoch

Der Arnsberger Wald ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Nordrhein-Westfalens. Zwischen der Möhnetalsperre und dem Ruhrtal wachsen schützenswerte Buchenwälder, Buchen-Eichenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder und typische bachbegleitende Erlen-Eschenwälder Sie sind Lebensraum für seltene und stark gefährdete Arten wie Groppe, Bachneunauge, Eisvogel oder Grauspecht. Die biologische Vielfalt ist in diesem Gebiet besonders hoch, weshalb große Teile des Arnsberger Waldes zum europäischen Schutzgebietssystem Natura 2000 gehören.

"Alles fließt"

Bei einem natürlich verlaufenden Bach fließt alles . Ein tief eingeschnittener, zu gerade verlaufender reißender Strom oder ein laut plätschernder Bachverlauf mit hohen Stufen gilt als naturfern und deshalb artenarm. Ein naturnaher Mittelgebirgsbach ist breit, flach und gut gefüllt mit dem für die Region typischen Schotter oder Kies. Alle Übergänge im Verlauf des Flusses sind im wahrsten Sinne des Wortes fließend gestaltet – also auch die Übergänge vom Flussbett in seine Aue. So kann sich auch bei längeren starken Regenfällen, wie in den letzten Wochen, das Wasser auf natürliche Weise in seiner Aue ausbreiten ohne Schäden anzurichten. „Im besten Fall umgibt den Bach ein Licht durchfluteter Auwald mit typischen Laubbaumarten wie beispielsweise der Schwarzerle, die an Hochwasserzeiten angepasst ist. Hier finden beeindruckende Arten ihren Lebensraum. Mein Favorit ist die Blauflügel-Prachtlibelle“, schwärmt Förster Carsten Arndt, langjähriger Leiter des Lehr- und Versuchsreviers Hirschberg.

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