Sauerland: Mehr Jobs für Menschen mit Behinderungen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe will mehr Menschen in den ersten Arbeitsmarkt bringen

© LWL/Paul Metzdorf

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe(LWL) hat im vergangenen Jahr 197,7 Mio Euro im Hochsauerlandkreis ausgegeben. Mit fast 60 Prozent dieser Summe sind Menschen mit Behinderungen bei uns unterstützt worden. Ziel ist es, dass sie möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

In der LWL-Landschaftsversammlung ist der Hochsauerlandkreis durch die Abgeordneten Wolfgang Diekmann (CDU), Werner Wolff (CDU), Raimund Hoffmann (SPD) und Martina Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) vertreten.

Bessere Chancen für Menschen mit Behinderungen auf einen Job

Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben insgesamt rund 3.800 (2022: 3.600) behinderte Menschen im Hochsauerlandkreis. Insgesamt flossen 114,2 Millionen Euro (2022: 100,3 Millionen Euro) in diese sozialen Aufgaben.

Dazu gehört unter anderem auch, dass Menschen mit Behinderung arbeiten können, oft in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Der LWL finanzierte 2023 im Hochsauerlandkreis insgesamt 1.393 (2022: 1.416) Arbeitsplätze für Menschen mit wesentlicher Behinderung in Werkstätten.

Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen, so die Beschlüsse in der LWL-Landschaftsversammlung. "Bis 2030 wollen wir mit unserem Programm 'Aufbruch' 3 mal 10 Prozent erreichen", so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. "Das heißt: Wir wollen die Zahl der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen in Westfalen-Lippe um zehn Prozent absenken und diese Menschen möglichst in den ersten Arbeitsmarkt bringen. Wir wollen zweitens als LWL mit gutem Beispiel vorangehen und unsere eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben. Und wir wollen drittens gemeinsam mit unseren Partnern wie den Arbeitsagenturen und Arbeitgebern die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung bis 2030 um zehn Prozent senken."

Ausgleichsabgabe wird investiert

Betriebe, die - gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl - zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen und damit die sogenannte Schwerbehindertenquote von fünf Prozent unterschreiten, entrichten deswegen eine Ausgleichsabgabe an den LWL. Aus diesen Mitteln investierte der LWL im vergangenen Jahr rund 2,0 Millionen Euro (2022: 1,6 Millionen Euro) im Hochsauerlandkreis, um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.

Wohnen in den eigenen vier Wänden

Ein Teil des selbstbestimmten Lebens ist zudem das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 1.149 (2022: 1.096) Menschen im Hochsauerlandkreis dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.

Inklusion wird beim LWL schon von klein auf gefördert: Damit 485 (2022: 426) behinderte Kinder zusammen mit Kindern ohne Behinderung eine Regel-Kindertageseinrichtung im Hochsauerlandkreis besuchen konnten, zahlte der Landschaftsverband 2023 rund 3,9 Millionen Euro (2022: 3,5 Millionen Euro). Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 324 (2022: 307) Kinder mit Behinderung aus dem Hochsauerlandkreis eine Förderschule des LWL.

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