Sauerland: Mehr Flüchtlinge erwartet

Viele Städte und Gemeinden im Sauerland suchen nach Möglichkeiten, um Menschen unterzubringen. Im Sommer werden die Zahlen wohl wieder steigen.

© Stadt Winterberg

Die Unterbringung und Integration von geflüchteten Menschenbleibt für alle Kommunen eine große Herausforderung. Mehrere Städte und Gemeinden im Sauerland suchen daher nach Lösungen, um Platz für Flüchtlinge zu schaffen. Die Gemeinde Bestwig hat sich dafür entschieden, Container anzuschaffen. Brilon setzt dagegen auf privaten Wohnraum, den die Stadt anmieten will. 

Wohl mehr Neuankünfte, wenn Routen wieder passierbar sind

Auch in Winterberg beschäftigt die Frage nach der Unterbringung immer wieder die Politik.  „Die Flüchtlingssituation hat sich derzeit etwas beruhigt, so bekommen wir seit Weihnachten weniger Flüchtlinge zugewiesen. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Zuweisung in den kommenden Wochen wieder zunimmt, wenn die Fluchtrouten wieder besser passierbar sind. Daher sind wir auch weiterhin auf der Suche nach neuem Wohnraum, der kurzfristig angemietet werden kann“, so Maximilian Leber, Teamleiter Asyl im Winterberger Rathaus.

Wohnungen und Häuser gesucht

„Sobald die Fluchtrouten wieder besser passierbar sind, werden die Flüchtlingsströme aus den Krisengebieten der Welt wieder zunehmen und wir werden uns dem stellen müssen“, so Maximilian Leber. Wie viele Flüchtlinge einer Stadt zugewiesen werden, hängt immer mit den Erfüllungsquoten der Verteilstatistik nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz und der Verteilstatistik der Flüchtlinge mit Wohnsitzauflage gemäß § 12a Aufenthaltsgesetz zusammen. Gesucht wird abgeschlossener Wohnraum, den die Stadt Winterberg kurzfristig anmieten kann und der längerfristig bewohnt werden kann. Das können Mietwohnungen oder auch ganze Häuser sein. Interessierte können ihr Wohnraumangebot per E-Mail an asyl@winterberg.de senden oder sich telefonisch mit Verena Henrichs 02981 800232 in Verbindung setzen.

Mehr Platz in Container

„Da nicht absehbar ist, wie lange der Wohnraum für die Unterbringung von Flüchtlingen noch ausreicht, haben wir mit der Erweiterung der Platzanzahl im bestehenden Containermodul von 16 auf 32 Plätze eine Notlösung geschaffen, um auf den Fall vorbereitet zu sein, wenn die Zuweisungen wieder zunehmen und der Wohnungsraum ausgeschöpft ist. Weiterhin prüfen wir auch, ob wir eine weitere Containeranlage im Stadtgebiet Winterberg errichten können“, so Maximilian Leber. Neben der weiteren Suche nach Wohnraum klärt die Stadt zudem die Möglichkeit, Arbeitsgelegenheiten zu schaffen.

Bürgerdialog kommende Woche

Viele ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unterstützen die Stadt Winterberg bei der Integration der geflüchteten Menschen. Sie sind auf allen Ebenen im Einsatz und unterstützen da, wo es nötig ist, heißt es. „Die ehrenamtlichen Integrationshelferinnen und Integrationshelfer der Stadt Winterberg und meine Kolleginnen und Kollegen zeigen eine großartige Kultur der Hilfsbereitschaft, Solidarität und großes Engagement. Die Unterbringung, die Verpflegung, die Betreuung und die Integration der Geflüchteten sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb ist das ehrenamtliche Engagement eine wichtige Säule bei der Integration. Für dieses Engagement bedanke ich mich herzlich“, so Bürgermeister Michael Beckmann. Das ehrenamtliche Netzwerk in der Stadt Winterberg soll weiter ausgebaut und dauerhaft gesichert werden, um die Integration der Flüchtlinge noch besser zu begleiten. Im Rahmen eines Bürgerdialogs am 24.04.24 um 19 Uhr, Ratssaal, wird über die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und auch Herausforderungen bei diesem wichtigen Thema informiert.

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