Sauerland: Katholische Kirche vor Reformierung

Das Erzbistum Paderborn, zu dem auch die katholischen Kirchen im HSK gehören, hat eine neue Phase seines Bistumsprozesses eingeleitet. Die Bereiche Seelsorge und Verwaltung sollen umfassend neu ausgerichtet werden.

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und wachsendem Vertrauensverlust in den Kirchen will das Erzbistum Seelsorge und Verwaltung komplett neu ausrichten. So soll sichergestellt werden, dass die Kirche auch künftig nah bei den Menschen bleibt und in die Gesellschaft hineinwirkt, so das Erzbistum. Dazu werden verschiedene Beteiligungsformate angeboten, die den Prozess begleiten, heißt es.

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz betont die Notwendigkeit, die kirchlichen Strukturen zu verschlanken und klar auszurichten. Ziel ist es, möglichst nah bei den Menschen zu sein und ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen. Dazu sollen Ehrenamtliche gefördert und multiprofessionelle Teams eingesetzt werden, die diese Nähe lebendig gestalten.

Die Folgen für die kath. bei uns

Das Erzbistum Paderborn hat heute den Fahrplan für die Pastoraltransformation in den nächsten zwei Jahren vorgestellt. Daraus wird klar: Die katholische Kirche bei uns soll moderner werden. Gleichzeitig sollen aber auch Kirchengemeinden weiter fusioniert werden. Grund dafür sind auch die geplanten "Seelsorgeräume" des Erzbistums. Diese sollen Prozesse innerhalb der Kirche vereinfachen und modernisieren. Dadurch fallen allerdings viele Pfarreien weg. "In jedem Seelsorgeraum fusionieren so viele Pfarreien wie möglich, sodass es pro Seelsorgeraum maximal drei Pfarreien gibt", so das Erzbistum. Welche das genau bei uns im Sauerland sind, steht noch nicht fest. Der Prozess soll aber bis spätestens 2030 abgeschlossen sein, heißt es.

Seelsorge wird neu ausgerichtet

Bis 2030 sollen maximal 25 Seelsorgeräume entstehen, die jeweils aus höchstens drei Pfarreien bestehen. Die Leitung jedes Seelsorgeraums übernimmt ein Team aus Pfarrer, Verwaltungsleitung und pastoraler Koordination, unterstützt von multiprofessionellen Pastoralteams. Vor Ort werden pastorale Schwerpunkte entwickelt, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren.

Neben einem pastoralen Zentrum wird es in jedem Seelsorgeraum verlässliche Orte geben, an denen kirchliche Angebote zu finden sind. Das können zum Beispiel Einrichtungen wie Schulen oder KiTas sein, so das Erzbistum. Über deren Zahl und Standorte wird gemeinsam beraten.

Generalvikar Dr. Michael Bredeck unterstrich, dass eine zukunftsfähige Kirche eine Gemeinschaftsaufgabe sei. Trotz Herausforderungen gebe es auch neue Ideen und Engagement. Eine geistliche Ausrichtung solle die Kirche verbinden und Hoffnung geben.

Verwaltung wird neu strukturiert

Auch die Verwaltung innerhalb des Erzbistums soll neu organisiert werden. Sie soll deutlich effizienter werden und eine klarere Struktur bekommen, heißt es.  Leistungen aus den Gemeindeverbänden werden künftig direkt über das Erzbischöfliche Generalvikariat erbracht. Eine neue Verwaltungsorganisation soll entwickelt werden. Diese soll sich an den Bedürfnissen der Kirchengemeinden orientieren. Entlassungen seien aber bei diesem Prozess ausgeschlossen. Die bisherigen Verwaltungsorte sollen erhalten bleiben, so das Erzbistum.

Die bestehenden Kita gGmbHs werden in eine gemeinsame Kita-Holding überführt, ohne Änderungen für Mitarbeitende und Betreuungsangebote. Die Transformation der Verwaltungsstrukturen soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

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