Sauerland: Hilfe zur Selbsthilfe

Im Sauerland entstehen neue Selbsthilfegruppen zu den Themen Angst und Einsamkeit.

Symbolbild Selbsthilfe im HSK
© Radio Sauerland

Nach der Corona-Pandemie hatten sich im Sauerland viele Selbsthilfegruppen neu gegründet. Den Austausch mit anderen Menschen über ihre Probleme hatten viele Menschen vermisst. Auch jetzt stehen neue Gruppengründungen an. In Hallenberg wird sich eine weitere Gruppe für Menschen mit Angststörungen und Panikattacken bilden. In Arnsberg eine Selbsthilfegruppe für einsame Menschen.

"Eine Selbsthilfegruppe bietet einen geschützten Raum für Betroffene, um Erfahrungen zu teilen, Strategien zu entwickeln und sich gegenseitig zu unterstützen", heißt es von der Selbsthilfekontaktstelle Hochsauerland. In den vergangenen Jahren hätten sich immer mehr Selbsthilfegruppen zu psychischen Erkrankungen wie Depression gebildet. Die Selbsthilfekontaktstelle weist ausdrücklich darauf hin, dass eine Selbsthilfegruppe kein Ersatz für eine Psychotherapie sein kann.

Insgesamt gibt es kreisweit 160 Selbsthilfegruppen.

Angebot für Menschen mit Angststörungen in Hallenberg

Die Selbsthilfegruppe in Hallenberg ruft wegen starker Nachfrage eine weitere Gruppe ins Leben

Jeder kennt das Gefühl von Angst und hat es schon in unterschiedlicher Stärke erlebt. Es wird in der Regel durch Stress, Krisen oder einschneidende Lebensereignisse verursacht. Doch was ist, wenn die Angst überhandnimmt, immer mehr das Leben und den Alltag bestimmt und vielleicht sogar Panikattacken hinzukommen, die oftmals keinen ersichtlichen akuten Auslöser haben?

Ein Kreislauf entsteht, zu der eigentlichen Angst kommt die Angst vor einer Panikattacke und schließlich sogar die Angst vor der Angst. Das kennen auch die Mitglieder der Hallenberger Selbsthilfegruppe Angst-Panik-Depression. In ihrer Gruppe sprechen sie unter anderem über Auslöser und Ursachen von Panikattacken und tauschen sich über mögliche, hilfreiche Bewältigungsstrategien aus. 

Aufgrund der starken Nachfrage hat die Gruppe nun beschlossen, einen weiteren Gesprächskreis ins Leben zu rufen. Eine Gruppe wird sich künftig verstärkt dem Thema Depression widmen, während sich der Fokus bei der Zweiten auf Angst- und Panikstörungen richtet.

Die neue Gruppe Angst und Panikattacken trifft sich künftig jeden vierten Montag im Monat um 18:00 Uhr im Nikoläum in Hallenberg. Die Treffen der bisherigen Gruppe – nun mit dem Schwerpunkt Depressionen – finden weiterhin jeden zweiten Montag im Monat ebenfalls um 18:00 Uhr im Nikoläum statt. 

Angst- und Panikstörungen gehören neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Eine Selbsthilfegruppe bietet einen geschützten Raum für Betroffene, um Erfahrungen zu teilen, Strategien zu entwickeln und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Gruppe ersetzt jedoch keine Therapie!


Kontakt und Informationen zu den beiden Gruppen gibt es bei Ute A., Tel.: 0151-2887 6298 (19:00-20:00 Uhr) oder bei der Selbsthilfekontaktstelle Hochsauerland unter Tel.: 02932 201-2270, Mail: selbsthilfe@arnsberg.de

Austausch für Betroffene zum Thema Einsamkeit in Arnsberg

In Arnsberg startet ein neues Angebot für Menschen, die sich einsam fühlen.

Einsamkeit ist ein individuelles Gefühl, das durch subjektives Empfinden fehlender bedeutungsvoller Bindungen, bei dem Verlust von geliebten Menschen und damit verbunden dem Fehlen sinnerfüllender Aufgaben gekennzeichnet sein kann. Besonders in unserer heutigen schnelllebigen Zeit - geprägt von vielen Medien - kommt es immer mehr zur Einsamkeit, die sich in allen Altersgruppen zeigt. 

Einsamkeit unterscheidet sich vom Alleinsein, da es nicht zwangsläufig mit der physischen Abwesenheit anderer zusammenhängt, sondern vielmehr mit einem Mangel an sinnstiftenden, sozialen Aufgaben und Beziehungen.

Was kann Menschen einsam machen?

Die Ursachen sind zum Beispiel: Stress, Krankheiten, Isolation, Verluste geliebter Menschen und ungesunde partnerschaftliche Entwurzelung werden häufig von Betroffenen benannt. 

  • Einsamkeit schädigt die Gesundheit. Einsamkeit schmerzt auch körperlich: Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Schlafstörungen und vieles mehr.
  • Einsamkeit kann zu einem ungesunden Lebensstil führen und verleitet zu Alkohol, Drogen und Tabletten zu greifen. Dies kann kurzfristig lindern aber langfristig das Gegenteil bewirken. Außerdem kann es zu psychische Erkrankung wie zum Beispiel Depressionen, bis hin zu Suizidalität führen. 

Hier kann der Austausch in unserem neuen Angebotstreff eine wertvolle Hilfe und Unterstützung für Sie sein. Gespräche, Gemeinschaftserfahrung, emotionaler Austausch, Stärkung des Selbstwerts, soziale Netzwerke, Motivation und Perspektiven zeigen, dass positive Veränderungen möglich sind. Unsere Erfahrungen möchten wir weitergeben. Mut und Hoffnung machen. Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen. 

Das Angebot startet am 08.05.2025 um 16:00 Uhr.

Treffpunkt: Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg, Clemens – August- Straße 116, im Erdgeschoss links 

Wir treffen uns künftig immer jeden 2. Donnerstag im Monat. 

Rückfragen an die Fachstelle Zukunft- Alter, Frau Beckmann, Telefon: 02932 201-2207 oder an Bettina Falkenau: Telefon 0176 38575148. 

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