HSK: Neue Selbsthilfegruppe für Betroffene von Long/Post Covid

In der Pandemie zeigen sich immer mehr Langzeitfolgen einer Corona-Infektion: Im Hochsauerlandkreis soll es jetzt deshalb eine Selbsthilfegruppe für Betroffene geben.

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Im Hochsauerlandkreis gründet sich eine neue Selbsthilfegruppe für Long- und Post-Covid-Patienten: Dafür suchen die Verantwortlichen noch Betroffene, die sich mit anderen über ihre Erfahrungen austauschen wollen.

Für 8 von 10 Corona-Patienten verläuft die Krankheit laut dem Bundesgesundheitsministerium mild: Manche haben aber auch Wochen später noch keinen Geruchs- oder Geschmackssinn, leiden unter Konzentrationsstörungen oder bekommen schlecht Luft. Vier Wochen nach einer Ansteckung spricht man dabei von Long Covid, drei oder mehr Monate danach von Post Covid.

Erstes Gruppen-Treffen im Januar geplant

Für diese Menschen ist die neue Gesprächsrunde von der Selbsthilfekontaktstelle AKIS, dem Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft und dem HSK-Gesundheitsamt gedacht. Ihr erreicht die Verantwortlichen unter Tel. 02932/201-2270 oder per Mail an selbsthilfe@arnsberg.de. Die Nachfrage sei schon jetzt hoch, sagte uns Dr. Peter Haidl vom Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft. Ein erstes Treffen habe man für Januar angepeilt - ob es in Präsenz oder digital stattfinden wird, stehe ebenso wie ein konkreter Termin noch nicht fest.

Das weiß man bisher über Long/Post Covid

Weil Covid-19 als Krankheitsbild noch nicht so lange bekannt ist, sind die Ursachen von Langzeitfolgen und die Krankheitsverläufe im allgemeinen noch nicht vollständig erforscht, heißt es vom Robert-Koch-Institut. Es ist aktuell noch nicht möglich, sicher abzuschätzen, wie lange andauernde Auswirkungen einer Infektion andauern können, wie gut sie therapierbar sind und wie groß der Anteil der Betroffenen ist, der bleibende Auswirkungen mit sich tragen wird. Das bestätigte uns auch Dr. Haidl.

Wie viele Menschen betrifft Long/Post Covid?

Unterschiedliche Studien kommen zu verschiedenen Hochrechnungen für den Anteil der Covid-Patienten, die an langfristigen Folgen der Krankheit leiden. Der tatsächliche Anteil kann noch nicht verlässlich geschätzt werden, sagt auch das RKI. Allerdings ist der Anteil von schwer Erkrankten mit Langzeitfolgen offenbar deutlich höher.

Langzeitfolgen können aber auch Betroffene mit zunächst milden oder sehr milden Verläufen entwickeln. Eine deutsche Studie fand heraus, dass etwa eine von 10 Personen mit zunächst geringen oder keinen Beschwerden auch Monate nach der akuten Erkrankung noch Symptome wie z.B. Atembeschwerden, Schlaflosigkeit, Geschmacksstörungen und Müdigkeit hatten. Dieselbe Studie legte offen, dass gesundheitliche Corona-Langzeitfolgen auch junge gesunde Menschen ohne Vorerkrankungen betreffen können.

Weitere Infos gibt's auf der Website vom RKI.

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